AMD Expo & Intel XMP: Schlechte Voreinstellungen sind nicht die Schuld der Kunden
Viele Kunden wissen nicht, dass durch Expo oder XMP die Garantie erlischt. Die fragwürdige Praxis der Hersteller, die Haftung für explizit beworbene Funktionen abzutreten, gehört abgeschafft.

Rund um die jüngste Diskussion über defekte AMD-Prozessoren und die genaue Fehlerquelle sind auch die Expo-Speicherprofile wieder in den Blick geraten. Von Herstellern werden XMP, DOCP und Expo gern als Übertaktungsfunktion dargestellt. Ich finde das allerdings nicht richtig und die Diskussion dazu haarspalterisch.
Bei der Vorstellung neuer Prozessoren geben die Hersteller in ihren Review-Guides auch Referenzwerte aus den eigenen Tests an, damit Medienpartner vorab sehen können, ob der Testaufbau fehlerfrei funktioniert.
Häufig sind das unter anderem die Testergebnisse, die auf den Folien der öffentlichen Vorstellung der Produkte gezeigt werden. Gemeinsam ist ihnen: Die Prozessoren laufen fast ausschließlich mit Expo- oder XMP-Profil.
Expo wird mit großem Einsatz beworben, sowohl von CPU- als auch von Speicher- und Mainboard-Herstellern. Ich frage mich daher: Kann man bei einem Profil, das in wenigen Sekunden übernommen wird, keine weiteren manuellen Einstellungen erfordert und bei kompatibler Hardware auch praktisch immer sofort funktioniert, noch von Übertaktung sprechen? Ich denke nicht.
Speicherprofile sollten vereinfachen, nicht Schuld zuweisen
Speicherprofile sind ein Weg für Hersteller, den Validierungsprozess in einem erträglichen Rahmen zu halten. So werden nur die JEDEC-Einstellungen garantiert und vorab getestet, in der Praxis ist aber nach wenigen Tagen klar, welche Speicherprofile ebenfalls garantiert laufen und daher empfehlenswert sind. Im Falle von AMDs Ryzen 7000 hat der Hersteller selbst mit DDR5-6000 diese Empfehlung ausgesprochen.
Gleichzeitig soll bei Verwendung der Profile die Herstellergarantie nicht mehr gelten, weil schließlich übertaktet wurde. Diesen Punkt halte ich für irreführend, da den Kunden durch die explizite Werbung suggeriert wird, dass diese Profile vom Hersteller freigegeben sind. Wer danach seine Komponenten durch diese Einstellungen beschädigt, soll keinen Haftungsanspruch haben? Nein liebe Hersteller, nicht eure Kunden haben 1,4v VCCIO eingestellt, sondern ihr!
Sowohl Hersteller von Speicherprofilen als auch Mainboard- und CPU-Hersteller müssen dafür Sorge tragen, dass keine unsicheren Einstellungen verwendet werden. Das Problem an dieser Stelle ist auch nicht neu, es fiel nur bisher nicht auf.
Der extrem robuste 14-nm-Prozess von Intel hat auch sehr unvernünftige Spannungen über lange Zeit ausgehalten. Und auf AMD-Seite kam aufgrund der De-facto-Begrenzung auf DDR4-3800 kaum ein Hersteller auf die Idee, Speichermodule für AM4-Mainboards mit wirklich aggressiven Einstellungen anzubieten.
Diese Zeiten sind offenbar vorbei und die Hersteller müssen dringend ihren Entwicklungsprozess daran anpassen, statt die Schuld auf die Nutzer zu schieben.
IMHO ist der Kommentar von Golem.de. IMHO = In My Humble Opinion (Meiner bescheidenen Meinung nach).
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Und erneut. Du verwechselst Garantie mit Gewährleistung. Wobei es den Begriff...
Hätte, wenn und aber. Wie ein Händler irgendetwas vermeintlich ablehnen können wollte...
Bei den Garantieleistungen können sie gar nicht "verlieren", da dies eine freiwillige...
"So, Herr Schmidt. Herzlich wilkommen in der Autostadt Wolfsburg. Hier ist der Schlüssel...
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