AMD-Chef: PC-Markt wird sich so schnell nicht wieder erholen
Laut AMD-Chef Rory Read sind 125 auf Windows 8 zugeschnittene Geräte mit AMD-Prozessor in Entwicklung, darunter auch Tablets und sogenannte Ultrathins. Der PC-Markt wird sich demnach in den kommenden Quartalen nicht erholen.

AMD-Firmenchef Rory Read erwartet, dass der "Druck" auf den PC-Markt "für die absehbare Zukunft, für die nächsten Quartale" anhalten wird. Die gesamtwirtschaftliche Lage, der Windows-8-Start und das Tablet-Phänomen würden AMDs Ergebnisse weiter beeinflussen, sagte Read.
In der vergangenen Woche hatte die IDC-Marktforschung prognostiziert, dass der weltweite PC-Markt im dritten Quartal 2012 um 8,6 Prozent zurückgegangen sei. Der Umbruch auf dem PC-Markt sei "sehr viel schneller erfolgt als von uns erwartet."
AMD hat angekündigt, 15 Prozent seiner 12.000 Beschäftigten zu entlassen. Über die Massenentlassungen wurde bereits zuvor berichtet. Bereits im November 2011 hatte der Chipentwickler die Entlassung von rund zehn Prozent der Belegschaft angekündigt.
Die Restrukturierung soll Einsparungen in Höhe von 190 Millionen US-Dollar bringen. AMD berichtete für das dritte Quartal 2012 einen Verlust von 157 Millionen US-Dollar (21 Cent pro Aktie), nach einem Gewinn von 97 Millionen US-Dollar (13 Cent pro Aktie) im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Umsatz fiel von 1,69 Milliarden US-Dollar auf 1,27 Milliarden US-Dollar.
Um bei einem geplanten Umsatz von 1,3 Milliarden US-Dollar profitabel zu sein, will AMD vor allem in drei Bereichen wachsen. Bei den Servern setzt das Unternehmen weiterhin auf energieeffiziente Lösungen, Read nannte in einer Telefonkonferenz mit Analysten auch ausdrücklich Seamicro als Partner. Den Hersteller von Microservern hatte AMD vor kurzem gekauft, Seamicro will auch weiterhin sowohl AMD- wie Intel-Chips verbauen.
Immer mehr verschiedene APUs für Notebooks
Für Notebooks will AMD künftig immer mehr verschiedene APUs anbieten. Bereits jetzt sollen die Trinity-APUs für Notebooks laut Read ein Drittel der von AMD ausgelieferten Bausteine in diesem Segment ausmachen. Sie sind aber eher für die Einstiegs- bis Mittelklasse vorgesehen. Daher will AMD auch im höherpreisigen Segment von 600 bis 800 US-Dollar wachsen. Dafür sind dem AMD-Chef zufolge 125 auf Windows 8 zugeschnittene Geräte in Entwicklung, auch Tablets und Ultrathins. Mit diesem Namen bezeichnet AMD besonders flache und sparsame Notebooks, da die Marke Ultrabook Intel gehört.
Als relativ neuen Bereich für Wachstum nannte Rory Read den Embedded-Markt. Er soll von nun 5 auf 25 Prozent des Umsatzes wachsen. Read sprach dabei von "semi-custom APUs", die nach Wunsch des Geräteherstellers aus bestehenden Funktionsblöcken von AMD zusammengesetzt werden sollen. Das sind dann reine SoCs, und deren Wichtigkeit hatte AMD bereits bei seiner Umstellung der Roadmap Anfang 2012 betont. Mehrere noch vertrauliche Verträge mit Herstellern von Embedded-Geräten will AMD bereits abgeschlossen haben.
Keine großen Änderungen kämen laut Read im Grafikgeschäft. Dort gibt es nach den Angaben im Quartalsbericht auch den einzigen Lichtblick im dritten Quartal 2012. Zwar sank insgesamt der Umsatz der Grafiksparte um 14 Prozent, das lag AMD zufolge aber vor allem an geringeren Verkäufen an PC-Hersteller. Bei den Desktopgrafikkarten, die direkt verkauft wurden, stieg jedoch der Absatz - AMD weist ihn nicht in konkreten Zahlen aus -, zudem konnte ein höherer durchschnittlicher Verkaufspreis (ASP) durchgesetzt werden. Auch der Umsatz mit GPUs für Spielekonsolen wuchs. Die Grafikchips für die Spielgeräte von Microsoft und Nintendo stammen von AMD, dadurch hat das Unternehmen ein konstantes Einkommen durch Lizenzabgaben.
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+1 :-) Sehe ich ganz genau so .....PC Forever.
Wie sieht es eigentlich mit den Verfahren unter 10nm aus? Intel forscht ja schon fleissig...
Der "PC-Markt" ist die Summe mehrerer völlig unterschiedlicher Märkte. Genau so gut...
mein Massstab wäre das Macbook Air 11 leider etwas teuer - mindestens 1366x768 (matt...