Amazons Fire TV Stick 4K Select: Nichts für Fans bisheriger Fire-TV-Geräte

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Amazon bringt diese Woche den vergangenen Monat vorgestellten Fire TV Stick 4K Select auf den Markt. Er ist besonders ungewöhnlich, denn es ist das bisher einzige Fire-TV-Gerät, das mit Vega OS laufen wird. Diese Tatsache wird auf der Produktseite jedoch mit keiner Silbe erwähnt.
Dabei bedeutet der Einsatz von Vega OS zum Teil erhebliche Einschränkungen für alle, die sich den neuen Streamingstick anschaffen. Wie gravierend die Beschränkungen einmal sein werden, lässt sich derzeit nur teilweise erahnen. Vega OS basiert – anders als Fire OS – nicht mehr auf Android.
In der aktuellen Zeit ist es für jedes Unternehmen ein gehöriges Risiko, ein ganz neues Betriebssystem auf den Markt zu bringen. Denn ohne die passenden Apps wird es sich kaum bei Kunden durchsetzen können. Dieses Problem gibt es auch beim ersten Fire-TV-Gerät mit Vega OS und dafür hat sich Amazon einen Kniff einfallen lassen, der später einmal zum großen Nachteil werden kann.
Unklarheiten zur Auswahl von Vega-OS-Apps
Zur Markteinführung wird es vermutlich nur wenige oder sogar gar keine Apps für Vega OS geben. So genau ist das nicht bekannt, weil Amazon dazu keine Angaben macht. In Entwicklerunterlagen verborgen findet sich lediglich der Hinweis, dass bisherige Streaming-Apps für Android anfangs per Cloud-Streaming für den Fire TV Stick 4K Select zur Verfügung gestellt werden sollen.
Dabei werden die gesamte Oberfläche der App und sämtliche Interaktionen zwischen Amazons Cloud-Servern und dem Fire-TV-Gerät ausgetauscht. Derzeit lässt sich noch nicht abschätzen, ob das zu Verzögerungen bei der Steuerung führt und falls ja, wie gravierend das im Alltag ist. Die Videos selbst werden direkt von der Originalquelle auf das Gerät übertragen und lokal auf dem Fire TV Stick 4K Select dekodiert.
Verschwinden Streaming-Apps im Sommer wieder?
Amazon will dieses Cloud-App-Programm mindestens bis Mitte Juli 2026 kostenlos für die Anbieter von Streaming-Apps bereitstellen. Nach diesen neun Monaten oder vielleicht auch etwas später will das Unternehmen "voraussichtlich eine Gebühr erheben" , die sich nach der Anzahl der monatlich aktiven Nutzer richtet. Welche Kosten dann anfallen werden, ist noch unklar. Amazon will ein Preismodell erst später nennen.
Bevor das Amazon-Cloud-App-Programm kostenpflichtig wird, soll die Preisstruktur mindestens ein halbes Jahr vorher bekanntgegeben werden. Damit will Amazon erreichen, dass Streaminganbieter im Zweifel doch lieber eine App für Vega OS bereitstellen, anstatt diese zusätzlichen Kosten zu tragen.



