Vorbildliche 4K-Unterstützung
Das Fire TV 4K aus dem vergangenen Jahr war das erste Streaminggerät des Herstellers, das eine HDR-Unterstützung bot. Dabei wurde aber ausschließlich das HDR10-Format mit statischen Metadaten unterstützt. Als Nachfolgemodell wurde der Fire TV Stick 4K bei der HDR-Unterstützung um dynamische Formate erweitert, die den HDR-Effekt nicht nur einmal für den gesamten Film festlegen, sondern pro Szene oder gar pro Bild. Damit diese neuen Möglichkeiten ausgereizt werden können, ist ein 4K-Fernseher erforderlich.
Zu den HDR-Systemen gehört Dolby Vision, das zwar ein proprietäres und kostenpflichtiges Format ist, aber inzwischen über eine weite Unterstützung vor allem durch Filmstudios und Produzenten verfügt. Als Alternative steht auch noch HDR10+ zur Nutzung bereit. Bei Letzterem handelt es sich um eine vergleichsweise noch recht junge Technik, die aus einer Kooperation von Samsung und Amazon hervorgegangen ist und bis auf die Mitgliedschaft in dem Konsortium für HDR10+ lizenzkostenfrei zur Verfügung steht.
Die Nutzung der dynamischen Formate klappt an den von uns getesteten Fernsehgeräten problemlos, was durch das kurze Erscheinen der Logos auf dem Display angezeigt wird. Der Stick gibt das Signal per HDMI 2.0b aus. Falls der HDMI-Anschluss am Fernseher so angebracht ist, dass sich der Stick nicht anbringen lässt oder dann andere Anschlüsse blockiert sind, liegt diesem praktischerweise ein HDMI-Verlängerungskabel bei.
Youtube-Inhalte laufen ohne HDR-Unterstützung
Ein für uns weiterhin bestehendes Problem ist jedoch die Suche und vor allem auch das Auffinden von entsprechenden HDR-Inhalten. Funktioniert die Suche bei Netflix zufriedenstellend über die Eingabe der schlichten Suchanfrage HDR, ist dies bei Amazon Prime schon etwas schwieriger. Das ist bedauerlich, denn die 4K-Inhalte gehören mit einem Prime-Abo automatisch dazu, während Netflix seine Inhalte nur im teuersten Abo in 4K-Auflösung bereitstellt.
Irritierend ist darüber hinaus, dass Youtube-Videos, die auf dem Amazon-Stick im Silk- oder Firefox-Browser laufen, offenbar kein echtes HDR liefern. Das zumindest zeigen die Codec-Informationen von Youtube selbst. Demnach wird hier nur der normale VP9-Codec genutzt und nicht das VP9 Profile 2 für HDR. Als Farbraum wird ebenso nur der Standard BT.709 angegeben und nicht der erweiterte Farbraum BT.2020.
Detaillierte Bildeinstellungen möglich
Ärgerlich finden wir auch, dass HDR und vor allem auch die 4K-Auflösung in der Oberfläche des Sticks nicht schön umgesetzt sind. So zeigen einige von Amazon erstellte Zwischentitel und Animationen ein ziemlich hässliches Color-Banding. Das gilt zum Beispiel für das Prime-Logo, das nicht etwa auf einem blauen Hintergrund mit sanftem Farbverlauf erscheint. Vielmehr besteht der Hintergrund aus konzentrischen blau-grauen Farbbändern mit Blockartefakten am Rand und sichtbaren harten Übergängen dazwischen.
Ähnlich wie schon beim Fire TV 4K kann sowohl der gewählte Farbraum als auch die Farbtiefe für den Fire TV Stick 4K verändert werden. In den Displayeinstellungen kann zwischen den Farbräumen RGB und YCbCr umgeschaltet werden und bei der Farbtiefe stehen 8, 10 und 12 Bit zur Verfügung. Ebenso lässt sich die Auflösung und Bildwiederholrate festlegen. Anders als etwa beim Apple TV 4K lässt sich die Farbunterabtastung jedoch nicht festlegen.
Beim Experimentieren mit diesen Einstellungen fällt auf, dass einige Kombinationen keinerlei Umstellung auslösen, das heißt, die tatsächliche Ausgabe des Bildes wird nicht verändert. Das zeigt sich auch daran, dass der sonst typische Bestätigungsdialog hier nicht erscheint. Woran das liegt, ist nicht zu erkennen.
Anpassung der Bildwiederholrate
Besonderen Gefallen finden wir an der Möglichkeit, die Bildwiederholrate des Systems automatisch an die Rate der dargestellten Inhalte anzupassen. Diese Option bietet nach einem Update mittlerweile auch der Fire TV 4K aus dem vergangenen Jahr. Auf allen übrigen Fire-TV-Geräten steht eine solche Einstellung nicht zur Verfügung. Nur das neue Modell und der genannte Fire TV 4K laufen mit Fire OS 6, für alle übrigen Fire-TV-Geräte steht nur Fire OS 5 bereit, das die Option nicht kennt.
Mit der automatischen Anpassung der Bildwiederholrate werden einige Bild- und Darstellungsfehler verhindert. Bei Kameraschwenks kann es ansonsten zu Mikrorucklern führen, die einige als sehr störend empfinden, andere hingegen gar nicht wahrnehmen. Wer sich aber an den Mikrorucklern stört, wird diese damit los. Es ist nicht bekannt, ob Amazon irgendwann vorhat, auch die alten Fire-TV-Geräte mit der Möglichkeit zu versehen, die Bildwiederholrate anzupassen. Auch in den USA haben ältere Fire-TV-Geräte bisher kein solches Update erhalten.
Die automatisch Anpassung der Bildwiederholrate muss allerdings von den Apps unterstützt werden. Neben Prime Video sind das Kodi und Plex. Die Netflix-App wurde bisher nicht angepasst, so dass sich für Netflix-Kunden hier keine Besserung zeigt, solange die App nicht aktualisiert wird.
Mit der Einführung des neuen Fire TV Stick 4K bleiben die Nachteile der Fire-TV-Oberfläche bestehen.
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Amazons Fire TV Stick 4K im Test: Toller Streaming-Stick auch für Nicht-4K-Geräte | Fire-TV-Oberfläche ist weiterhin unübersichtlich |
Hallo, es gibt verschiedene Probleme. Ich vermute das bei Tonaussetzer oder Bild wackler...
Hallo, es gibt verschiedene Probleme. Ich vermute das bei Tonaussetzer oder Bild wackler...
Hier steht das es auch an 1A USB am TV ruckelt bei hohen Bitraten. https://akizetagamma...
Nicht wirklich. Man kann ein paar Server mit "Ads" blocken, aber was über die anderen...