Amazon: Weiterer chinesischer Hersteller verschwindet vom Marktplatz

Online-Händler Amazon hat dem Anschein nach den chinesischen Zubehörhersteller Choetech von seinem Marktplatz verbannt. Sämtliche Produkte des Unternehmens sind nicht mehr auffindbar, der Amazon-Shop(öffnet im neuen Fenster) des Herstellers ist leer. Es wäre der jüngste Fall in einer ganzen Reihe ähnlicher Sperrungen.
In den vergangenen Wochen hatte Amazon zunächst Produkte der Hersteller Aukey und Mpow aus dem Programm genommen und später auch Ravpower sowie zuletzt Taotronics und Vava verbannt. Grund für den Rauswurf war vermutlich in allen Fällen Rezensionsbetrug, bei dem die Hersteller Kunden unter anderem Gutscheine und Gratis-Artikel für positive Produktbewertungen in Aussicht stellten.
Ob Choetech tatsächlich aus den gleichen Gründen gehen musste, ist nicht bekannt. Weder Amazon noch der Hersteller haben diesen Schritt öffentlich kommentiert. Amazon hatte jedoch zuletzt mehrfach angekündigt, verstärkt und mit strengerer Hand gegen die Praxis der Fake-Bewertungen vorgehen zu wollen.
Choetech hat vor allem Elektronikzubehör verkauft
Ebenso wie die meisten anderen der verbannten Hersteller war Choetech auf Elektronikzubehör spezialisiert. Zum Sortiment gehörten unter anderem kabellose Ladegeräte, günstige Powerbanks, USB-Hubs sowie diverse Kabel und Halterungen für Smartphones und Laptops.
Amazon kämpft seit Jahren gegen das Geschäft mit gefälschten und erkauften Rezensionen. Das Anbieten von Belohnungen für eine positive Produktbewertung ist Händlern auf der Plattform bereits seit 2016 explizit untersagt. Dennoch machen vor allem chinesische Anbieter bis heute davon Gebrauch, um ihre Produkte in einem besseren Licht erscheinen zu lassen.
Abseits dieser Praktiken hat sich ein ganzes Netzwerk rund um den Handel mit Fake-Reviews entwickelt. Wie Amazon jüngst in einem Blog-Beitrag(öffnet im neuen Fenster) schrieb, habe sich das Geschäft zunehmend in soziale Netzwerke verlagert, wo im großen Stil zwischen Händlern und Rezensionsschreibern vermittelt wird. Der Online-Händler appelliert daher an die Betreiber der Plattformen, härter gegen derartiges Treiben vorzugehen.



