Amazon und Ebay: Onlinehändler müssen EU-Partner für Produktsicherheit bieten

Außereuropäische Anbieter bei Amazon und Ebay müssen einen in der EU ansässigen Händler benennen, der für die Sicherheit verantwortlich ist. Wie das praktisch kontrolliert wird, ist fraglich.

Artikel veröffentlicht am , /dpa
Spielzeugherstellung in China
Spielzeugherstellung in China (Bild: STR/AFP via Getty Images)

Onlinekäufer in der EU werden künftig besser vor gefährlichen Produkten geschützt. Das Europaparlament bestätigte am 30. März 2023 strengere Regeln bei Onlinekäufen. Gefährliche Produkte sollen demnach schneller aus dem Verkehr gezogen und Rückrufe wirkungsvoller werden.

Vorgesehen ist zudem, dass Onlinemarktplätze wie Ebay oder Amazon enger mit den Aufsichtsbehörden zusammenarbeiten müssen. Die Behörden können anordnen, dass gefährliche Produkte innerhalb von zwei Arbeitstagen aus dem Angebot entfernt werden müssen.

Unternehmen, die Waren in der EU verkaufen wollen, müssen einen in der EU ansässigen Händler benennen, der für die Sicherheit der Produkte verantwortlich ist. So hätten Verbraucher und Behörden bei Problemen mit der Produktsicherheit immer eine Kontaktperson, sagte die CDU-Europaabgeordnete Marion Walsmann.

Außerdem sehen die neuen Regeln vor, dass Informationen über die Sicherheit der Produkte in klarer und leicht verständlicher Sprache angegeben sein müssen.

Im vergangenen Jahr lösten europäische Länder 2.117-mal das Schnellwarnsystem für gefährliche Produkte aus. In fast jedem vierten Fall handelte es sich um Spielzeug. "Dank dieses Gesetzes schützen wir unsere schwächsten Verbraucher, insbesondere Kinder", sagte Dita Charanzová, die das Gesetz für das Parlament aushandelte.

Produktrückrufe haben bisher kaum Folgen

In den vergangenen Jahren kamen stets mehr als 50 Prozent der als gefährlich eingestuften Produkte aus China. "Mit diesem Gesetz haben wir einen entscheidenden Schritt gegen diejenigen unternommen, die in Europa unsichere Produkte verkaufen", sagte Charanzová. Ob die Plattformbetreiber tatsächlich kontrollieren werden, ob die Anbieter jeweils einen Partner in Europa haben, bleibt dagegen fraglich.

Schätzungen zufolge wird rund ein Drittel der in der EU zurückgerufenen Produkte weiter von Verbrauchern verwendet. Aus diesem Grund gelten für Rückrufe künftig konkrete Regeln. Käufer sollen nicht nur per E-Mail über den Rückruf informiert werden, sondern ihnen muss zugleich eine Reparatur, ein Ersatzprodukt oder eine Erstattung angeboten werden.

Nach der noch ausstehenden Zustimmung der EU-Staaten kann das Gesetz im EU-Amtsblatt veröffentlicht werden. Rund eineinhalb Jahre später sollen die Regeln gelten.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Magnetohydrodynamischer Antrieb
US-Militär lässt lautlosen U-Boot-Antrieb entwickeln

Bislang war magnetohydrodynamischer Antrieb der Fiktion vorbehalten. Dank Fortschritten in der Akku- und Fusionstechnik soll sich das ändern.

Magnetohydrodynamischer Antrieb: US-Militär lässt lautlosen U-Boot-Antrieb entwickeln
Artikel
  1. KI-Bildgenerator: Diese Kamera generiert, statt zu fotografieren
    KI-Bildgenerator
    Diese Kamera generiert, statt zu fotografieren

    Ein Bastler hat eine KI-Kamera ohne Objektiv gebaut. Paragraphica erzeugt Schnappschüsse mit einem Raspberry Pi und Stable Diffusion.

  2. Disney und Videostreaming: Über 100 Eigenproduktionen aus Abo von Disney+ entfernt
    Disney und Videostreaming
    Über 100 Eigenproduktionen aus Abo von Disney+ entfernt

    Eigentlich wollte Disney nur etwas mehr als 50 Eigenproduktionen aus Disney+ verschwinden lassen. Nun fehlen deutlich mehr Filme und Serien.

  3. Seekabel: Colt bietet eine europäische Verbindung in die USA
    Seekabel
    Colt bietet eine europäische Verbindung in die USA

    Colt bringt eine neue Seekabelverbindung von Europa in die USA, die stärker in europäischer Hand ist. Statt in New York landet man in New Jersey. Doch Google und Facebook sind dabei.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Roccat bis -50% • AVM Modems & Repeater bis -36% • MindStar: 13 Grafikkarten im Sale • Logitech G Pro Wireless Maus 89€ • The A500 Mini 74,99€ • Logitech G213 Prodigy Tastatur 49,90€ • Crucial P5 Plus (PS5-komp.) 1TB 71,99€, 2TB 133,99€ [Werbung]
    •  /