Amazon Prime Video: Fernsehserien müssen neue Prime-Kunden gewinnen
Amazons Ambitionen im Geschäft mit Fernsehserien haben ein klares Ziel: neue Prime-Abonnenten gewinnen. Das zeigen interne Dokumente des Unternehmens, die erstmals so etwas wie Einschaltquoten nennen. Wenn eine Serie zu wenig neue Abonnenten bringt, droht ihr die Absetzung.

Erstmals sind Zuschauerzahlen und damit so etwas wie Einschaltquoten für die von Amazon produzierten Fernsehserien bekanntgeworden. Solche Zahlen hält Amazon ansonsten unter Verschluss und blockt alle Nachfragen dazu systematisch ab. Die Produktionskosten der Serien rechnet Amazon dabei mit den neu geworbenen Prime-Abonnenten gegen. Das geht aus internen Amazon-Dokumenten hervor, die der Nachrichtenagentur Reuters zugespielt wurden. Wenn eine Serie dann nicht genügend neue Prime-Abonnenten bringt, droht ihr die Absetzung.
- Amazon Prime Video: Fernsehserien müssen neue Prime-Kunden gewinnen
- The Man in the High Castle war für Amazon ein Erfolg
Die internen Dokumente sind von Anfang 2017 und beziehen sich auf den US-Markt. Demnach entscheidet vor allem der Erfolg in den USA darüber, ob eine Fernsehserie fortgesetzt oder eingestellt wird. Durch alle von Amazon produzierten Fernsehserien konnte das Unternehmen Anfang 2017 demnach 5 Millionen neue Prime-Abonnenten weltweit dazugewinnen.
Amazon hält Zahlen geheim
Insgesamt hatte Amazon in den USA zu dem Zeitpunkt etwa 26 Millionen zahlende Prime-Video-Abonnenten. Solche Zahlen hat Amazon bisher auch auf Nachfrage nicht bekanntgegeben. Zum Vergleich: Anfang 2017 hatte Netflix in den USA mit 52 Millionen Abos doppelt so viele Kunden wie Amazon. Netflix-Kunden bezahlen nur für das Abo zum Schauen von Filmen und Serien.
Ein Prime-Abo umfasst den Zugriff auf Prime Video, bietet ansonsten aber einen schnelleren Versand von bestellten Artikeln, die meist ohne Versandkosten verschickt werden. Mit den Prime-Video-Inhalten sollen Kunden gewonnen und gehalten werden, um so den Umsatz verkaufter Artikel erhöhen zu können. Dabei setzt das Onlinekaufhaus darauf, dass Kunden eher bei Amazon einkaufen, wenn die bestellte Ware schnell und ohne weitere Kosten bei ihnen ankommt.
Prime-Video-Inhalte bringen neue Kunden
2016 hatte Amazon-CEO Jeff Bezos verkündet: "Wenn wir einen Golden Globe gewinnen, hilft uns das, mehr Schuhe zu verkaufen.". Prime-Abonnenten, die Amazons Prime Video nutzen, würden häufiger ihre Abos verlängern als die Kunden, die das Abo nur für die übrigen Prime-Vorteile nutzen. Zudem würden Kunden einen kostenlosen Prime-Probemonat häufiger verlängern, wenn sie aktiv Prime Video nutzen, sagte Bezos.
Dabei geht Amazon nach einer klaren Kosten-Nutzen-Rechnung vor. Jede selbst produzierte Fernsehserie soll möglichst viele neue Prime-Abonnenten gewinnen, das wird in Relation zu den Produktionskosten gesetzt. So schaut sich Amazon genau an, wie viele Neukunden eine Serie gewinnen konnte und wie teuer jeder einzelne Neukunde für das Unternehmen gewesen ist. Je niedriger dieser Wert, desto besser ist es für Amazon. In den Reuters vorliegenden Unterlagen wurden 19 Fernsehserien von Ende 2014 bis Anfang 2017 daraufhin analysiert, die Nachrichtenagentur hat die Ergebnisse in einer Grafik aufgeschlüsselt.
Serien wie The Man in the High Castle oder The Grand Tour waren für Amazon finanziell ein großer Erfolg.
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The Man in the High Castle war für Amazon ein Erfolg |
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Da kann es ja durchaus Sinn machen, Rückgabe etc. Videos ist nur übwachung und...
Das ist natürlich Quatsch! Das mag früher (vor vielen Jahren) vielleicht mal so gewesen...
Hap & Leonard
Also beim letzen mal wurde aus einem Probeabo bei mir ein Monatsvertrag Abo