Amazon Marketplace: Verkäufer müssen Manipulation von Angeboten prüfen

Bei Amazon Marketplace ist es offenbar möglich, dass Händler die Angebote untereinander ändern. Für Verkäufer kann es zudem Ärger durch Angaben geben, die Amazon selbst hinzufügt.

Artikel veröffentlicht am , /dpa
Verkäufer können bei Amazon ohne eigenes Zutun rechtliche Probleme bekommen.
Verkäufer können bei Amazon ohne eigenes Zutun rechtliche Probleme bekommen. (Bild: Kevork Djansezian/Getty Images)

Händler, die ihre Produkte im Internet über Verkaufsplattformen wie Amazon Marketplace anbieten, haften auch für Angaben, die sie nicht selbst gemacht haben. Das geht aus zwei Urteilen des Bundesgerichtshofs (BGH) hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurden.

In dem einen Fall (Az. I ZR 110/15) stand neben einer Armbanduhr für 19,90 Euro als "unverbindliche Preisempfehlung" durchgestrichen ein Preis von 39,90 Euro, dazu der Hinweis "Sie sparen: EUR 20,00 (50%)". Diese Angabe stammte jedoch nicht vom Verkäufer, sondern von Amazon.

Ein Mitbewerber verklagte den Anbieter, weil die Uhr zu dem Zeitpunkt ein Auslaufmodell war, das in den Preislisten des Fachhandels nicht mehr geführt wurde. Der angebliche Herstellerpreis führe Verbraucher in die Irre. Der BGH sah den Verkäufer in der Pflicht: Ihm habe klar sein müssen, dass er auf der Plattform die Gestaltung seines Angebots nicht voll beherrschen könne. Eine regelmäßige Kontrolle könne daher erwartet werden.

Pflicht zu Prüfung und Überwachung

Ähnlich entschieden die Karlsruher Richter im Fall eines Händlers, dem ein unbekannter anderer Händler zu der angebotenen Computermaus einen falschen Markennamen dazugeschrieben hatte (Az. I ZR 140/14). Der Markeninhaber klagte mit Erfolg. Der Anbieter habe eine "Überwachungs- und Prüfungspflicht", urteilten die BGH-Richter.

Nach den Feststellungen des Berufungsgerichts können bei Amazon Marketplace Angebote für ein bestimmtes Produkt durch andere Händler geändert werden, wobei diese Möglichkeit in Händlerkreisen bekannt sei. Dadurch besteht die Gefahr, dass ursprünglich richtige und zulässige Angebote durch Handlungen Dritter in rechtsverletzender Weise geändert würden.

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Baron Münchhausen. 08. Aug 2016

Der Anwalt zieht solange du ihm geld zahlst auch bis zum Heiligen Gericht vor die...

Jakelandiar 04. Aug 2016

Nein Amazon ist ein Onlineshop. Amazon Logistik GmbH ist eine Logistik Firma. Die hat...

mgutt 03. Aug 2016

@M.P. Dafür gibt es Schnittstellen mit denen man die entsprechenden Felder auslesen kann...

My1 03. Aug 2016

naja der UVP des herstellers ist der preis zu dem er es verkaufen wollte und bei neueren...



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