Wenn Alexa nicht weiter weiß
Die Echo-Geräte soll ihren Nutzern viele alltägliche Fragen beantworten. Das scheitert in der Praxis allerdings zu oft. Auf die Frage "Wie heißt die Bundeskanzlerin?" kommt zurück: "Das gehört zu den Dingen, die ich nicht weiß". Wir müssen die Frage immer wieder umformulieren, um irgendwann die Antwort zu erhalten. Nicht alle Besitzer eines Echo-Geräts wollen sich auf so einen Eiertanz einlassen.
Die Ursache dafür liegt darin, dass Amazon für Alexa auf Microsofts Suchmaschine Bing zurückgreift und es auch keine offizielle Möglichkeit gibt, eine andere zu nutzen. Vermutlich gibt es hier entsprechende Verträge zwischen Amazon und Microsoft. Für deutsche Nutzer könnte das zu einem Dauerärgernis werden.
Ein Google-Skill macht Alexa schlauer
Wer sich die Mühe machen will, kann sich einen eigenen Google-Skill zusammenstellen, in einem ausführlichen Youtube-Video gibt es eine Schritt-für-Schritt-Anleitung. Nachdem wir Google in Alexa integriert haben, fragen wir Google "Wie heißt die Bundeskanzlerin?" und prompt kommt die richtige Antwort: Angela Merkel. Auch an einer simplen Frage wie "Auf welchem Kontinent liegt Brasilien?" scheitert Alexa kläglich. Google spuckt einfach die richtige Antwort aus.
Altersangaben von Prominenten werden seit Monaten unverändert in einem unpassenden Format angegeben. Wenn wir fragen "Alexa, wie alt ist Angela Merkel?", kommt: "Angela Merkel ist 62 Jahre, 7 Monate und zwei Tage alt". So genau möchte es eine Maschine wissen, aber einen Menschen interessieren die Monate oder Tage eher nicht.
Google hingegen antwortet auf die gleiche Frage: "Angela Merkel, Alter: 62 Jahre, 17. Juli 1954". Die von Google ausgegebene Information ist für Menschen praktischer aufzunehmen, könnte allerdings schöner angesagt werden. Wir haben mit etlichen Fragen experimentiert und jedesmal, wenn Alexa keine Antwort wusste, Google die gleiche Frage gestellt - und erhielten in den meisten Fällen die gewünschte Antwort.
Smart-Home-Steuerung mit Problemen
Die Echo-Lautsprecher können prinzipiell mit diversen Smart-Home-Systemen genutzt werden. Wir haben die Amazon-Lautsprecher mit Philips' Lampensystem erprobt und zum Teil sonderbare Beobachtungen gemacht. Speziell für die Hue-Lampen gibt es ein passendes Skill, mit dem automatisch alle in der Hue-App hinterlegten Szenen in Alexa eingebunden werden. Mit dem Hue-Skill haben wir aber immer wieder Probleme. Immer wieder versteht Alexa uns falsch, weil wir uns nicht genau an das Befehlsmuster gehalten haben.
Wir deaktivieren den Hue-Skill wieder und setzen auf die in Alexa bereits enthaltene Hue-Anbindung. Dann fehlen zwar alle Szenen der Hue-App, aber die Bedienung mit der Stimme klappt wesentlich zuverlässiger. Mit "Alexa, schalte Licht im Büro ein" wird die Lampe im Arbeitszimmer angeschaltet. Dabei ist wichtig, dass englische Begriffe für die Lampen gemieden werden. Als wir eine Schreibtischlampe mit der Bezeichnung "Desk" mit Alexa bedienen wollen, kommt es immer wieder zu Fehlern. Als wir einen deutschen Begriff verwenden, geht alles fehlerfrei. Ohne Skill können die Hue-Lampen ein- und ausgeschaltet oder gedimmt werden, so dass die grundlegenden Funktionen zur Verfügung stehen.
Seit einiger Zeit werden allerdings aus unerfindlichen Gründen immer wieder mal nur zwei Lampen einer Dreiergruppe korrekt geschaltet. Eigentlich kann es sehr angenehm sein, seine Smart-Home-Komponenten mit der Sprache zu bedienen. Mit ein paar Worten wird das Licht eingeschaltet, die Heizung verstellt oder Ähnliches. Das setzt aber voraus, dass der Zuruf möglichst kurz ausfällt und immer korrekt verstanden wird.
Mit dem Hue-Skill wird genau das nicht gewährleistet. Die Kommandos zum Lichtumschalten sind lang und umständlich. Und wie ein Blick in die Bewertungen von Skills anderer Smart-Home-Systeme zeigt, ist das bei vielen ein Ärgernis. Zum Teil sind die Befehlsketten so lang, dass das einfache Schalten einfach viel zu lange dauert. Dann ist der Griff zur Smartphone-App schneller. Und wenn sich die Lampe auch nach dem dritten Zuruf nicht einschaltet, werden viele den Echo-Lautsprecher dafür gar nicht mehr verwenden wollen.
Keine Fire-TV-Steuerung mit Echo
Von Amazon stammen nicht nur die Echo-Lautsprecher, sondern auch die Fire-TV-Streamingeräte. Sonderbarerweise können diese nicht mit einem Echo-Lautsprecher gesteuert werden. In Deutschland sollen die Fire-TV-Geräte mit einem Firmware-Update irgendwann eine Alexa-Anbindung erhalten. Mittels Sprachfernbedienung gibt es dann mehr Interaktionsmöglichkeiten. Die Steuerung eines Fire-TV-Geräts direkt mit dem Echo-Lautsprecher wird aber wohl auch dann nicht möglich sein, jedenfalls gab es von Amazon bisher keine Ankündigung in dieser Richtung.
Dabei wäre es durchaus praktisch, wenn ein Film oder eine Serienepisode mit dem Ruf "Alexa, Pause" einfach unterbrochen werden könnte. Es wäre kein Griff zur Fernbedienung mehr erforderlich. Es ist unklar, warum Amazon das nicht anbietet, denn eigentlich sollte es im Interesse des Unternehmens liegen, die beiden Gerätegattungen miteinander zu verknüpfen.
Konfiguriert und auch eingerichtet werden die Echo-Lautsprecher mit der Alexa-App. Diese treibt einen das ein oder andere Mal zur Verzweiflung.
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