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Amazfit T-Rex 3 im Test: Sportlicher Preis-Leistungs-Sieger

Tolles Display, sehr gute Akkulaufzeiten - zum Kampfpreis: Die T-Rex 3 von Amazfit ist eine Herausforderung an Garmin Fenix 8 und Apple Watch .
/ Peter Steinlechner
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Artwork der Amazfit T-Rex 3 (Bild: Amazfit)
Artwork der Amazfit T-Rex 3 Bild: Amazfit

Rund zwei Jahre nach Veröffentlichung der T-Rex 2 ( Test auf Golem.de ) hat Amazfit den Nachfolger veröffentlicht - mit dem wenig überraschenden Namen T-Rex 3. Die Sportuhr ist von Grund auf erneuert worden, sie bietet unter anderem ein größeres und nahezu randloses, auch in der Sonne hervorragend ablesbares Display sowie bessere Sensoren für Herzfrequenz und GPS.

Dazu kommt ein Mikrofon für Sprachsteuerung, es werden mehr Sportarten unterstützt und es gibt Navigation mit Offlinekarten (das hatte Amazfit nicht auf der T-Rex 2, aber auf der zwischenzeitlich veröffentlichten T-Rex Ultra).

Beim Laufen und Radfahren werden Intervalltrainings angeboten, beim Schwimmen wird der SWOLF erfasst und erstmals auf einer Sportuhr gibt es eine App für Hyrox(öffnet im neuen Fenster) -Training.

Zum Einrichten und zur Verwendung der T-Rex 3 benötigen wir eine App namens Zepp, die für Android (ab Version 7) und iOS (ab Version 12) verfügbar ist. Die Sportuhr ist also mit keiner der Smartphone-Plattformen exklusiv verbandelt, sie nutzt ein herstellereigenes Betriebssystem namens ZeppOS 4.

Die T-Rex 3 ist mit ihrem kantigen Design als Sportuhr für den Outdoor-Bereich angelegt. Es gibt vor allem auffällige Parallelen mit der Garmin Fenix 8 AMOLED 47 mm ( Test auf Golem.de ). Das betrifft die grundlegende Funktionsweise vieler Apps, aber auch einige Symbole und einen Teil der Bedienung.

Wegen der Ähnlichkeiten haben wir beide Uhren ein paar Tage gleichzeitig getragen und auch in der Praxis waren die Parallelen teils verblüffend: Beide ermitteln fast immer exakt die gleiche Herzfrequenz, kommen auf nahezu identische Schätzungen bei Schritten und Kalorienverbrauch und vieles mehr. In dieser Form haben wir das bislang noch nicht mit zwei Sportuhren erlebt.

Basisdaten T-Rex 3 und 2 sowie Garmin Fenix 8
Amazfit T-Rex 3 Amazfit T-Rex 2 Garmin Fenix 8 AMOLED 47 mm Sapphire
Größe 48,5 x 48,5 x 13,75 mm 47,1 x 47,1 x 13,65 mm 47 x 47 x 13,8 mm
Gewicht (mit Armband) 68,3 Gramm 66,5 Gramm 73 Gramm
Display Größe/Auflösung 1,5 Zoll / 480 x 480 Pixel 1,39 Zoll / 454 x 454 Pixel 1,4 Zoll / 454 x 454 Pixel
Akkulaufzeit Smartwatch Geste/Always-on 13 Tage / (geschätzt ca. 7 Tage) 10 Tage / (geschätzt ca. 5 Tage) 16 Tage / 7 Tage
Akkulaufzeit GPS Geste/Always-on 42 Stunden / (geschätzt ca. 35 Stunden) 26 Stunden / (geschätzt ca. 20 Stunden) 47 Stunden / 37 Stunden
Preis (UVP) rund 300 Euro rund 230 Euro rund 1.100 Euro

Beinahe identisch waren bei unserem Versuch auch die Ergebnisse der Akkulaufzeit. Mit fast gleichen Einstellungen kommen T-Rex 3 und Garmin Fenix 8 auf den annähernd gleichen Energieverbrauch. Nach der Ladung auf 100 Prozent bekommen wir auf beiden nahezu immer die gleichen Prozent Restlaufzeit angezeigt.

Erst sehr spät hatte die Fenix 8 etwas mehr Reserven - 26 Prozent (Fenix 8) statt 20 Prozent (T-Rex 3) - nach fünf Tagen mit sehr viel GPS-Sport. Beide bieten also sehr gute Akkulaufzeiten, der kleine Vorteil für die Fenix 8 macht in der Praxis so gut wie keinen Unterschied. Immerhin gibt es dafür bei der T-Rex 3 auch ein etwas größeres und leuchtstärkeres AMOLED-Bildschirmchen.

Außerdem hat Amazfit einen leistungsstarken Prozessor verbaut, wodurch das Scrollen durch die schön aufbereiteten Menüs angenehm flüssig klappt. Dennoch gibt es an einigen Stellen spürbare Ruckler, etwa wenn wir GPS- und Navigationselemente gleichzeitig nutzen möchten.

Wie schon angesprochen, bietet die T-Rex 3 auch Offline-Navigation. Dazu müssen wir über die App zuerst den gewünschten Ausschnitt von Apple Maps oder Google Maps auf die Uhr laden. Die Karten sind (anders als bei Garmin) nicht wirklich routingfähig, die T-Rex 3 kann also keine eigenen Strecken basteln.

Die GPX-Strecken müssen wir stattdessen mit einem externen Editor anlegen, um sie dann in die App und anschließend auf die Uhr zu importieren. Das klappt bei Garmin sehr viel einfacher, aber auch die Lösungen von Polar und Suunto gefallen uns besser als bei der T-Rex 3.

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Die eigentliche Navigation am Handgelenk finden wir ausreichend gut, allerdings wirkt die Darstellung im Vergleich mit den Wettbewerbern etwas spartanischer und zudem nicht so stabil. Je schneller wir unterwegs sind, desto mehr stört das Warten auf die Neuausrichtung beim Blick auf das Handgelenk, etwa wenn wir an einer Weggabelung stehen und nicht weiterwissen.

Von der Navigation abgesehen macht die Bedienung mit den vier Tasten und Touch sowohl im Alltag als auch bei Aktivitäten viel Spaß, die Menüs wirken aufgeräumt und der Funktionsumfang ist groß. Die Werte von Dual-Band-GPS (alle relevanten Satellitensysteme) und barometrischem Höhenmesser sowie von den anderen Sensoren sind stimmig.

Einfache Aufgaben können wir auf der T-Rex 3 per Offline-Sprachbefehl starten, solange wir die dafür vorgesehene Taste halten - das funktioniert so ähnlich wie bei der Fenix 8 und auch ungefähr gleich gut.

Es gibt gute Apps für Stress und Bereitschaft (ähnlich Body Battery von Garmin), Schritte und Kalorien, ein paar ausreichende Trainings- und Regenerationsberater, Benachrichtigungen vom gekoppelten Smartphone sowie kontaktloses Bezahlen per Zepp Pay, das bislang allerdings nur von wenigen Banken unterstützt wird.

Die Synchronisierung von Trainingsdaten mit Strava klappt hervorragend, ebenfalls im Angebot sind Google Fit und Apple Health sowie eine Reihe weiterer Systeme.

Amazfit T-Rex 3: Verfügbarkeit und Fazit

Die T-Rex 3 hat - anders als die Fenix 8 - keine integrierte Taschenlampe, stattdessen verfügt das Display über einen Taschenlampenmodus (weißer Bildschirm mit maximaler Lichtstärke).

Musik per Bluetooth-Kopfhörer wird unterstützt, die Songs müssen aber manuell in den 32 GByte großen Speicher kopiert werden. EKG-Funktionen gibt es nicht.

Die Uhr hat zwar ein Mikrofon, aber keinen Lautsprecher. Somit ist weder Telefonie noch das Anhören von Musik am Handgelenk möglich.

Mobilen Datenfunk per Sim-Karte gibt es ebenfalls nicht. Bei der Ankündigung hat Amazfit auf neue Datenschutzoptionen hingewiesen, im Alltag fällt das nicht weiter auf.

Die Amazfit T-Rex 3 ist laut Hersteller(öffnet im neuen Fenster) bis 10 ATM wasserfest und nach den Taucherstandards EN13319 und ISO6425 zertifiziert. Das Wearable ist in zwei Farbversionen für rund 300 Euro (UVP) erhältlich, bei einzelnen Händlern kostet es inzwischen schon weniger.

22-Millimeter-Armbänder von Drittanbietern lassen sich mit etwas Aufwand montieren, indem eine Art Adapter (liegt der Packung bei, siehe Fotogalerie) montiert wird.

Ein Teil der Zepp-App ist nur mit einem Abo (rund 70 Euro/Jahr) nutzbar. Dafür gibt es unter anderem individuelle, KI-gestützte Trainingsempfehlungen, erweiterte Schlafanalysen sowie Einschlaf- und Meditationsmusik.

Fazit

Garmin und Apple werden über die neue Sportuhr von Amazfit nicht glücklich sein, wir Endkunden dafür umso mehr. Die T-Rex 3 spielt mit in der obersten Liga der Wearables, kostet mit 300 Euro aber sehr viel weniger als die vergleichbaren Modelle der Wettbewerber.

Besonders gilt das für die wesentlich teurere Fenix 8 AMOLED 47 mm von Garmin, die in vielen Punkten der T-Rex 3 sehr ähnelt und in einigen sogar unterlegen ist. Das von Gorilla Glass geschützte Display der T-Rex 3 etwa ist größer und besser, es gibt viel mehr und schönere Zifferblätter - dafür kommt bei der Fenix 8 festeres Saphirglas zum Einsatz.

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Die Sportuhr von Amazfit fühlt sich zudem in vielen Menüs flüssiger an - es macht Spaß, durch die Anzeigen zu scrollen. Dafür ruckelt das Ding in einigen Untermenüs umso mehr, was wir wiederum von der Fenix 8 nicht kennen.

Bei GPS und Herzfrequenzmessung liegen die beiden Modelle im Alltag fast gleichauf, bei der Akkulaufzeit liegt die Garmin leicht vorne. Dafür punktet die Fenix 8 mit Taschenlampe und Lautsprecher, vor allem aber mit Ökosystem und Navigation.

Beim Ökosystem kann Amazfit mit der Zepp-App nicht mithalten. Aber: Wer keinen Wert auf die Archivierung seiner Sportaktivitäten legt oder die Daten sowieso direkt an Strava durchreicht, kommt mit der T-Rex 3 wunderbar zurecht.

Die Navigation von Garmin ist klar besser als die von der T-Rex 3. Das Hauptproblem, die wacklige Darstellung, sollte eigentlich per Update lösbar sein. Solange das nicht geschieht, ist das Routing auf der Amazfit-Sportuhr für uns eine Notlösung.

Dann hat Garmin zwar immer noch die besseren Offlinekarten und wesentlich mehr drumherum, aber vieles davon fällt für uns in die Kategorie teuer bezahlter Komfort - der allerdings viel Spaß machen kann.

Um abschließend das Feld zu erweitern: Für uns gehört die Amazfit T-Rex 3 momentan zu den drei oder vier besten verfügbaren Sportuhren. Wir würden dem Ding jederzeit den Vorzug vor den allermeisten anderen Wearables geben, und zum aufgerufenen Preis erst recht.


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