Intel will mit Kokuna auch mitspielen
Bis es so weit ist, wird aber noch einige Zeit vergehen. Asus, HP und Lenovo sollen bereits an Produkten auf Basis von Windows on ARM arbeiten, doch wann diese erscheinen und wie sie aussehen werden, ist noch nicht bekannt. Gezeigt hat nur Qualcomm Handfestes. Spannend wird zudem, ob Microsoft unter der Surface-Marke einen Nachfolger der Surface-RT-Serie bringen wird. Der Konzern blieb diesbezüglich still und nutzte seinen recht großen Computex-Stand nicht für das Verbreiten weiterer Informationen.
Qualcomm selbst versicherte uns, dass die Plattform für Geräte noch vor Jahresende bereit sein wird. Wir rechnen aber eher mit Geräten zur CES 2018, insbesondere wenn es sich um Geschäftskundengeräte handeln sollte, die immer eine etwas längere Entwicklungszeit brauchen. Zur Ifa 2017 werden vermutlich noch keine Geräte verfügbar sein, Microsoft dürfte mit Windows 10 dann noch nicht bereit sein.
Intel hat nichts vorzuweisen
Im Vorfeld der Ankündigung von Qualcomm und Microsoft hat auch Intel auf der Computex sein Kokuna-Projekt angekündigt. Das wirkte auf der Keynote aber eher peinlich. Kokuna heißt: Intel-CPU und Intel-LTE-Modem, das natürlich eSIM-tauglich ist. Doch Details gab es nicht. Immerhin wurde Asus-Chef Jonney Shih auf die Bühne geholt, der dann ein zusammengeklapptes 2-in-1-Notebook in Richtung Publikum hielt. Der Intel-Vertreter gab sich sichtlich beeindruckt. Beim Zuschauer stellte sich hingegen ein Fremdschämen ein, da auf der Bühne letztendlich nur ein Plastik- oder Holzmodell gezeigt wurde.
Es war klar, dass Intel hier der Getriebene ist - durch die Qualcomm-Ankündigung. Es war nichts Vorzeigbares da, aber ins Gespräch wollte das Unternehmen trotzdem irgendwie kommen. Intels x86er-Lager wird derzeit von zwei Seiten sehr effizient angegriffen: Qualcomm auf der Energiesparseite und AMD auf Seiten der Leistungsfähigkeit, nur dass Intel sich mit Skylake X alias Core i9 schnell und deutlich wehren konnte. Bei Qualcomm sieht das offenbar anders aus.
Das Potenzial für den Windows-Dauerläufer ist da
Nach dem, was wir auf der Computex gesehen haben, verspricht der Jahreswechsel 2017/2018 sehr spannend zu werden. Der leichte Windows-Rechner, der immer online ist und beim Nichtstun kaum Energie benötigt, wird bald zur Realität. Und dank x86er-Kompatibilität sind die Windows-RT-Probleme ein Teil der Vergangenheit. Dass sich nur 32-Bit-Programme ausführen lassen, ist ein akzeptabler Kompromiss - zumal die Ausführung in der Demo sehr vielversprechend aussah. Sicher, ein Photoshop-Workflow wäre mit so einem Always Connected PC keine gute Idee. Aber für alles andere soll sich die neue 700-Gramm-Klasse gut eignen.
Das geht so weit, dass Qualcomm selbst das Ausführen alter Spiele für unproblematisch hält. Wir haben da allerdings durchaus Zweifel, da die Spieleprogrammierer der vergangenen Jahre nur Intel, Nvidia und AMD im Entwicklerfokus hatten. Trotzdem kann aus produktiver Sicht eine völlig neue Geräteklasse entstehen, die selbst die dünnsten Notebooks alt aussehen lässt. Und einen langen Support gibt es seitens Microsoft vermutlich auch, wenn die ARM-Version des Betriebssystems als nahezu vollwertiges Windows eingestuft wird. Bei seiner mobilen ARM-Plattform bricht Microsoft aber leider regelmäßig Versprechen, so dass hier einige Zweifel angebracht sind.
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Voraussetzungen für die neuen Windows-10-on-ARM-Geräte |
Absolut. Da benötigt man auch keine 7 Mio. Furzapps. Auch Windows RT war bisher das...
Die Atoms, m3 usw. sind alles SoCs. Das ist allein schon der Miniaturisierung geschuldet...
Richtig, ich denke nicht, dass man auf so einem Gerät eine vollwertige DAW wie Cubase...
Nützt aber nichts, wenn die x32-Emulation auf ARM läuft.