Altersdiskriminierung: IBM-Führungskräfte wollen "Dinobabys" loswerden
IBM möchte mehr Millenials und weniger ältere Mitarbeiter, wie interne E-Mails deutlich machen.

Im Rahmen eines Rechtsstreits sind interne E-Mails veröffentlicht worden, in denen Führungskräfte von IBM eine aggressive Verjüngung der Belegschaft fordern. Das zeigt sich auch in der abwertenden Wortwahl. Es sei von "Dinobabys" die Rede, die zu einer "ausgestorbenen Spezies" werden sollten.
Der Anteil an Millennials, also in den 80er- und 90er-Jahren geborenen Personen, liege im Unternehmen bei 42 Prozent, "wobei die Spanne sehr groß ist und viele Abteilungen weit unter diesem Durchschnitt liegen." Die "veralteten mütterlichen Arbeitskräfte" seien "keine Digital Natives" und "eine echte Bedrohung für uns".
Der IBM-Sprecher Adam Pratt sagte der New York Times, dass die Formulierungen "nicht dem Respekt entsprechen, den IBM für seine Mitarbeiter hat" und "nicht die Praktiken oder Richtlinien des Unternehmens widerspiegeln".
Systematische Altersdiskriminierung schon länger bekannt
Pratt sagt, IBM habe keine systematische Altersdiskriminierung betrieben. "Die Mitarbeiter wurden aufgrund von Veränderungen in der Geschäftslage und der Nachfrage nach bestimmten Fähigkeiten entlassen, nicht aufgrund ihres Alters", so der Unternehmenssprecher. IBM habe in den USA zwischen 2010 und 2020 mehr als 10.000 Menschen im Alter über 50 Jahren eingestellt. Das Durchschnittsalter der IBM-Belegschaft habe in diesem Zeitraum konstant bei 48 Jahren gelegen.
Das steht im Widerspruch zu früheren Berichten. 2020 veröffentlichte die Kommission für Chancengleichheit EEOC einen Bericht, in dem sie IBM gezielte Altersdiskriminierung vorwirft. Die Untersuchung der Kommission konzentrierte sich auf den Zeitraum zwischen 2013 und 2018. Manager seien angewiesen worden, "einen aggressiven Ansatz zu verfolgen, um die Zahl der älteren Arbeitnehmer deutlich zu reduzieren, um Platz für Berufsanfänger zu schaffen." Bei Entlassungen wurden dem Bericht zufolge in 85 Prozent der Fälle Mitarbeiter über 40 Jahren in Betracht gezogen.
Das Problem ist in der Tech-Industrie kein unbekanntes. 2019 war Google das Ziel einer Sammelklage wegen Altersdiskriminierung im Bewerbungsprozess. Das Unternehmen wies die Anschuldigungen zurück und einigte sich mit den Klägern außergerichtlich auf die Zahlung von 11 Millionen US-Dollar.
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Hab ich.
In der Theorie sollten sie das nicht. In der Praxis kann man manchmal daran Zweifeln...
Dem link bin ich gefolgt. Hätte ich nicht tun sollen. Noch kompakter kann man die...
Zumindest "unsere" IBM wurden alle dahin ausgelagert und obwohl die meisten von denen...