Allseen Alliance: Auf dem Weg zur einheitlichen Vernetzung aller Geräte
Qualcomms Alljoyn, das Geräte vom Fernseher bis zum Smartphone vernetzen soll, bekommt prominente Unterstützung. Unter dem Dach der Linux Foundation gibt es ein neues Industriekonsortium, dem unter anderem HTC, LG und Panasonic angehören.

Das neue Gremium Allseen Alliance hat sich zum Ziel gesetzt, die Funktionen zum Teilen von Medien und zur Steuerung der Geräte in einem Heimnetzwerk auf einfache Weise zu vereinheitlichen. Die Basis ist Qualcomms Software-Framework Alljoyn, das für nahezu alle verbreiteten Betriebssysteme zur Verfügung steht.
Die Allianz will dabei mit den zahlreichen proprietären Verfahren aufräumen, welche die Hersteller unter eigenen Namen anbieten. Oft gibt es dabei beispielsweise eigene Apps, mit denen ein Smart TV nur mit einem Smartphone vom selben Hersteller gesteuert werden kann. Auch beim Streaming von Videos vom Handy zum Fernseher gibt es einen Wildwuchs an Formaten und Protokollen, die im Hintergrund aber doch auf Standards wie DLNA aufsetzen.
Aber auch weitere Geräte im Internet der Dinge soll Alljoyn vernetzen, in ihrer Ankündigung nennt die Allianz unter anderem elektronische Türschlösser und Beleuchtungssteuerung. Daher geht es nicht nur um ein Gremium der Hersteller von Unterhaltungselektronik, der Ansatz ist weiter gefasst.
Das belegt auch die Liste der Gründungsmitglieder, unter denen sich zwar auch typische Firmen wie HTC, Harman, LG und Panasonic finden. Aber auch Netzwerkausrüster wie Cisco, D-Link und TP-Link sind vertreten, ebenso wie der chinesische Mischkonzern Haier, der vor allem bei Haushaltsgeräten weltweit einen großen Marktanteil hat.
Das schon bisher als Open Source geführte Alljoyn wird nun von der Allseen Alliance verwaltet, die Mitglieder des Konsortiums können es nutzen, weiterentwickeln und die Ergebnisse untereinander teilen. Die Technik ist dabei nicht auf ein einzelnes Übertragungsverfahren beschränkt, die Art des Netzes ist egal. Schon jetzt unterstützt Alljoyn WLAN, Ethernet, Powerline und Bluetooth. Über diese Verbindungen sollen die Geräte direkt kommunizieren, Verfahren wie eigene Hotspots, die heute manche Geräte unabhängig vom bereits existierenden Heimnetz aufspannen, sollen nicht nötig sein.
Manche Mitglieder des Gremiums belassen es nicht nur bei Ankündigungen und Absichtserklärungen. Vor kurzem hatte LG angekündigt, Alljoyn in Smart TVs des Modelljahres 2014 unterstützen zu wollen. Dabei ist unter anderem vorgesehen, ein Tablet oder ein Smartphone als Eingabegerät für ein Spiel zu verwenden, welches auf dem Fernseher dargestellt wird. Auf der Messe CES, die Anfang Januar 2014 in Las Vegas stattfindet, ist mit weiteren Vorführungen zu rechnen.
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