AntiX-Linux kommt mit 64 MByte RAM aus
Das aus Griechenland stammende AntiX-Linux kommt in der 32-Bit-Variante für ältere Computersysteme mit lediglich 64 MByte Hauptspeicher aus, wenn ein Swapbereich von mindestens 128 MByte auf dem Massenspeicher angelegt ist. Als Prozessor wird eine Pentium-II-CPU vorausgesetzt. Der freie Festplattenspeicher sollte für eine stationäre Installation noch mindestens 2,2 GByte betragen. Das auf Debians Testing-Zweig basierende Betriebssystem nutzt wie 4MLinux einen sehr schlanken Window Manager und Desktop: Hier kommt IceWM zum Einsatz, wobei als Alternativen auch Fluxbox, JWM oder der exotische HerbstluftWM genutzt werden können.
Anders als die meisten anderen schlanken Linux-Distributionen bringt AntiX bereits einige Standardanwendungen für den Alltagsbetrieb mit: So ist Iceweasel als Webbrowser bereits installiert, und auch Libreoffice ist dabei. Die Entwickler haben zudem einige Programme aus dem Gnome-, XFCE- und LXDE-Fundus in ihr System integriert. Für Systemwartungsarbeiten steht außerdem ein stattliches Arsenal an Werkzeugen bereit: So finden sich im Menü System Tools zum Beispiel zum Löschen überflüssiger Datenbestände Bleachbit, GParted zum Partitionieren von Datenträgern, Htop zur Anzeige laufender Dienste und Prozesse, Midnight Commander für das effiziente Arbeiten mit Dateien und Verzeichnissen und auch Synaptic, das grafische Frontend zur Programmverwaltung. Anders als jene Distributionen, die aus den Quellen entwickelt werden, kann AntiX den gesamten Softwarebestand von Debian nutzen, und das sind derzeit immerhin rund 50.000 Pakete, die die grafische Paketverwaltung listet.
Der Desktop von AntiX-Linux präsentiert sich erwartungsgemäß spartanisch-funktionell: Der Conky-Systemmonitor wird wie bei 4MLinux mit transparentem Hintergrund eingeblendet, während am unteren Rand eine schlanke Panelleiste eingeblendet wird. Optische Gimmicks werden zugunsten der Performance vermieden.
Der Ressourcenverbrauch fällt im Test tatsächlich sehr gering aus: Mit teilweise weniger als 100 MByte Arbeitsspeicherbedarf kann AntiX noch auf 15 Jahre alten Pentium-III-Systemen genutzt werden, und selbst bei drei oder mehr geöffneten großen Programmen steigt die Arbeitsspeichernutzung selten über 300 MByte. Dabei reagiert das Betriebssystem außerordentlich agil.
Fazit: Äußerlich etwas langweilig wirkend, punktet AntiX mit enormer Geschwindigkeit und vor allem sehr guter Softwareausstattung. Größere Anwendungen sind bereits vorinstalliert, und dank der Basis Debian und der grafischen Softwareverwaltung Synaptic erfüllt das Betriebssystem nicht nur ausgefallene Software-Wünsche, sondern ist auch für Ein- und Umsteiger ohne große Einarbeitung problemlos zu bedienen. Seinem Anspruch als Allrounder für leistungsschwächere ältere Computersysteme wird AntiX-Linux somit vollkommen gerecht.
Dritter Proband: SalentOS
Das nach der italienischen Stadt Salento benannte Ubuntu-Derivat SalentOS kommt neben einer Variante für 64-Bit-Architekturen auch in einer Version für betagte Hardware. Da das System Openbox als Fenstermanager nutzt, ist es deutlich schlanker als alle herkömmlichen gängigen Ubuntu-Abkömmlinge. Zudem sind Elemente aus Gnome und XFCE in das Betriebssystem integriert. Die Entwickler von SalentOS wollen das Betriebssystem nicht nur als Alternative für betagte Hardware am Markt positionieren, sondern peppen ihr Linux-Derivat auch optisch auf, so dass der Anschluss an moderne Desktops nicht verloren geht.
So finden sich - für Openbox reichlich ungewöhnlich - am oberen Bildschirmrand die Panelleiste Tint2, die der Arbeitsoberfläche nicht nur eine professionell anmutende Optik verleiht, sondern auch deren Funktionalität erhöht. Tint2 ist dank eines ebenfalls in SalentOS integrierten grafischen Werkzeugs zudem sehr detailliert konfigurierbar. Außerdem nutzt SalentOS die bereits legendären Konfigurationsmöglichkeiten des Openbox-Window Managers: In der Menügruppe Openbox settings, die über das Hauptmenü erreicht werden, sind zusammengefasst alle relevanten Einstelloptionen zu finden, wobei hier neben Skripten, die im Terminal angepasst werden können, auch grafische Werkzeuge vorhanden sind.
SalentOS behält beim Start die von Ubuntu bekannten Auswahlmöglichkeiten zwischen Live-Betrieb und stationärer Installation auf einem Massenspeicher bei. Somit kann man sich das Betriebssystem erst einmal ansehen, ohne dabei Speicherplatz auf der Festplatte oder SSD belegen zu müssen. Dabei kann im Auswahlfenster auch gleich die korrekte Spracheinstellung vorgenommen werden. Verfügt das Computersystem über ausreichend potente Grafik-Hardware, kann der Desktop zusätzlich optisch aufgepeppt werden: SalentOS integriert den Composite-Manager Compton, der bequem über das Hauptmenü konfiguriert werden kann.
Da SalentOS auf Ubuntu aufsetzt, können selbstverständlich auch die Ubuntu-Paketquellen genutzt werden, um weitere Software zu installieren. Das italienische System hat jedoch bereits im Live-Betrieb wie auch nach der Festplatteninstallation mehrere Standardanwendungen installiert. Im Hauptmenü steht zudem das grafische Paketverwaltungstool Synaptic bereit, mit dem sich neue Programme bequem mit wenigen Mausklicks in das System einbinden lassen.
Fazit: SalentOS kann ebenso wie AntiX-Linux auch von Einsteigern und Umsteigern sofort als Allrounder für die tägliche Arbeit genutzt werden. Wie auch das auf Debian aufsetzende AntiX-Linux glänzt SalentOS mit hoher Stabilität und enormer Softwarevielfalt. Im direkten Vergleich der beiden Distributionen zeigt sich SalentOS jedoch deutlich behäbiger im Betrieb. Das System hat zudem einen größeren Ressourcen-Bedarf als AntiX-Linux und eignet sich daher nicht für den Einsatz auf Computern mit weniger als 100 MByte Arbeitsspeicher.
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