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Ein Fest für Timothy Olyphant

Zur gelungenen Präsentation tragen all die hervorragend ausgewählten Schauspieler das Ihre bei, die uns sämtlich so gut gefallen, dass wir eigentlich keinen von ihnen hervorheben wollen. Doch wenn wir müssten, dann wäre das Timothy Olyphant, dessen immer geheimnisvoller wirkender Synth Kirsh wie eine Mischung aus Foundations Demerzel und Blade Runners Roy Batty(öffnet im neuen Fenster) rüberkommt: exzentrisch, mysteriös, aber auch ganz klar mit der Ruhe eines stoischen Androiden, der nur selten kurz hinter seine Fassade blicken lässt. Ein Fest für einen solchen Charakterdarsteller.

Grundmotive der Alienreihe, wie die Allmacht einer Handvoll Industriekonzerne und der skrupellose Umgang mit einfachen Menschen, die in prekären Verhältnissen völlig ausgebeutet werden können, bleiben Kern der Erzählung und DNA der fiktiven Zukunftsversion. Dass unterschiedliche Formen synthetischer Menschen noch stärker in den Vordergrund rücken, setzt den bereits von Ridley Scotts Prequel-Filmen eingeschlagenen Kurs besser fort, als es der Altmeister selbst mit seiner Geschichte in Prometheus und Covenant vorgemacht hat.

Earth hätte ruhig mehr Erde zeigen dürfen

Einzig die Tatsache, dass alles auf der Erde spielt, kommt vielleicht etwas zu kurz. Die meiste Zeit über sehen wir Labors und Konzerngebäude, die prinzipiell auch im Weltraum oder sonst wo stehen könnten. So wie bei Blade Runner etwa tauchen wir bis Folge 6 (nur so weit konnten wir vor Serienstart sichten) jedenfalls nie in die normale Bevölkerung ein oder verbringen überhaupt mal viel Zeit an der frischen Luft.

Andererseits kann es eigentlich auch nicht anders sein, da im Speziellen Xenomorphs im ersten Alien-Film ja noch nicht hinlänglich bekannt sind und der ja zeitlich später spielt.

Disney sollte es jetzt wie mit Andor machen

Es bleibt spannend zu sehen, wie nahe die Erzählung letztendlich an den Beginn des ersten Ur-Alien-Films anknüpfen wird, ohne die Logik des schon Etablierten zu brechen. Ob da ein ähnlicher Anschluss stattfindet, wie es Star Wars mit Andor und Rogue One vorgemacht hat? Und falls Disney hier dem Vorbild der eigenen Sternenkriegs-Franchise folgt, müsste diese Serie ja dann nach zwei Staffeln in einem großen Alien-Kinofilm von Noah Hawley münden.

Stand jetzt sagen wir: bitte unbedingt. Und zwar so laut, dass man's auch im Weltraum hören kann.

Alien: Earth startet bei Disney Plus in Deutschland am 13. August 2025 mit zwei Episoden. Danach wird die Serie wöchentlich mit jeweils einer neuen Folge fortgesetzt.


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