Fazit
Der bessere digitale Assistent für smarte Lautsprecher ist derzeit Alexa, Google Assistant ist an zu vielen Stellen noch unfertig. Das fängt damit an, dass das Google-System schlecht vorliest und somit das Gesagte nicht immer zu verstehen ist. Die schlechte Betonung beim Lesen mindert die Freude, den Sprachassistenten einzusetzen. Auch trübt sie die Freude daran, dass Google Assistant beim Beantworten von Fragen besser ist als Alexa. Amazons Alexa war auf diesem Sprachniveau bereits vor einem Jahr und wurde seither enorm verbessert. Alexa klingt weniger wie eine Maschine.
Auch bei den Funktionen liegt Amazon vorne. Im Bereich Smart-Home-Steuerung bietet Alexa etliche Tuning-Möglichkeiten, damit die Steuerung der Komponenten mit der Sprache einfacher wird. Es ist enttäuschend, dass Google Assistant keine Termine in den Kalender eintragen kann. So erschwert eine ungenaue Voice-Match-Funktion eine vernünftige Kalendernutzung. Das summiert sich zu dem Eindruck eines unfertigen Produkts. Amazons Dienst ist hier ausgereifter.
Die höhere Reife wird auch deutlich, weil Alexa etwas toleranter darin ist, wenn ein Befehl leicht vom erwarteten Muster abweicht. Allerdings sind beide Assistenten noch nicht flexibel genug beim Verständnis von Sprachbefehlen. Nutzer müssen sich an die Erwartungen der Assistenten anpassen. Keiner der beiden fragt zumindest nach oder gibt Ratschläge, falls er ein Kommando nicht versteht.
Welcher Assistent ist in welcher Disziplin besser? | Amazon | |
---|---|---|
Qualität der Sprachausgabe | x | |
Verständlichkeit der Sprachansagen | x | |
Toleranz bei Befehlsabweichungen | x | |
Abspielen von Alben auf Zuruf | x | |
Abspielen einzelner Lieder auf Zuruf | x | x |
Multiroom-Audio | x | |
Smart-Home-Steuerung | x | |
Smart-Home-Sonderfunktionen | x | |
Steuerung von Videostreams | x | |
Wissensfragen beantworten | x | |
Erweiterbarkeit mit Skills/Actions | x | |
Kalendernutzung | x | |
Wecken mit Musik | x | |
Lautsprecher mit Timern nutzen | x | x |
Erinnerungen auf dem Lautsprecher | x | |
Einkaufsliste pflegen | x | x |
Übersetzungen | x | x |
Nachrichten aus aller Welt | x | |
Telefonfunktion | x | |
Sparsamer Datenzugriff | x | |
App für Alexa und Google Assistent | x |
Alexa ist nicht nur durch mehr unterstützte Kalenderdienste offener, die vielen Skills machen das System auch vielfältiger. Hier hinkt Google noch erheblich hinterher, viele Funktionen fehlen noch - nicht einmal die Einbindung einer anderen Einkaufsliste ist möglich.
Das Aufrufen der Funktionen über Skills beziehungsweise Actions ist bei beiden Assistenten gleichermaßen unbefriedigend. Sich die Namen vieler Skills merken zu müssen, kann nur eine Notlösung sein. Viel bequemer wäre es, wenn abhängig vom Kontext immer das passende Skill oder die entsprechende Action zum Einsatz kommen würde.
Auch bei einer für Lautsprecher besonders wichtigen Funktion enttäuschen beide Systeme: Es gelingt mit Amazon Music und Spotify nur in Ausnahmefällen, einzelne Alben gezielt abzuspielen. Googles Play Musik schafft das viel besser. Für Interpreten und einzelne Songs funktioniert die Sprachsuche hingegen bei allen ordentlich.
Praktisch finden wir bei Google das Steuern eines Chromecast-Streams mit der Sprache, das macht den Umgang damit wesentlich angenehmer. Hier ist Amazon gefragt, eine vergleichbare Funktion auch für die Fire-TV-Geräte anzubieten.
Obwohl Alexa ausgereifter als der Google Assistant ist, sind beide Assistenten weit von dem entfernt, wie sie einmal sein sollen. Denn eigentlich sollten Kunden Sätze wie "Das weiß ich leider nicht" gar nicht mehr hören. Es ist ungewiss, wie lange es noch dauern wird, bis Alexa und Google Assistant so agieren, wie es die sprachgesteuerten Vorbilder aus Filmen und Serien vorgemacht haben.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Mit Alexa telefonieren |
@mhstar Ich hab nur mal kurz bei Alexa drübergeschaut. Benutzer können gar nichts...
Es ist nachvollziehbar das die Sprache bei solchen Tests nicht wirklich (wegen dem...
genau und von Amazon bekommt man auch ca im Wochentakt ne Mail was die Programmierer denn...
Falsch? Wir lesen das mal gemeinsam: "Alles gesteuert aus meiner Hand, mit dem Handy"...