Alexa-Lautsprecher: Erstes Nicht-Echo-Gerät unterstützt Amazons Multiroom-Audio
Ein erster Alexa-Lautsprecher eines Drittanbieters unterstützt Amazons Multiroom-Audio-System. Polks Soundbar lässt sich mit beliebigen Echo-Geräten zu einem Multiroom-System verknüpfen. Weitere Hersteller sollen später folgen.

Polks Command Bar ist der erste Alexa-Lautsprecher eines Fremdherstellers, der sich mit anderen Echo-Geräten zu einem Multiroom-Audio-System verbinden lässt. Die Alexa-Soundbar hat zunächst ein Firmware-Update mit der neuen Funktion erhalten. Die Nutzung ist vorerst aber nur in den USA möglich. Deutsche Käufer der Command Bar sollen die Multiroom-Audio-Funktion spätestens im Februar 2019 erhalten, sagte Polk auf Nachfrage von Golem.de.
Amazon hatte im September 2018 angekündigt, das Alexa-Multiroom-System für andere Hersteller zu öffnen. Schon damals wurde die Command Bar von Polk als erstes Gerät genannt, mit der das Echo-Multiroom-System zusammenarbeiten werde.
Es ist offen, welche weiteren Hersteller daran arbeiten, ihre Alexa-fähigen Lautsprecher in das Amazon-Multiroom-System zu integrieren. Als einziger Hersteller hat Sony bisher bekannt gegeben, dass irgendwann in diesem Jahr für die Soundbar HT-ZF9 ein Update erscheinen soll, mit dem die Soundbar die Alexa-Multiroomfunktion erhält. Allerdings handelt es sich bei der Sony-Soundbar nicht um einen eigenständigen Alexa-Lautsprecher. Die Alexa-Funktion erfordert einen weiteren externen Alexa-Lautsprecher.
Anders als bei Google Assistant sind die Multiroom-Audio-Funktionen von Alexa nicht Bestandteil des digitalen Assistenten. Bei Lautsprechern mit dem Google Assistant ist es bisher egal, von welchem Hersteller der Lautsprecher stammt. Alle lassen sich zu einem Multiroom-System zusammenschließen. Aber das soll sich bald ändern.
Noch in diesem Jahr will Sonos seine Alexa-fähigen Lautsprecher One und Beam mit dem Google Assistant bestücken. Hierbei wird aber erstmals bei einem Google-Assistant-Lautsprecher die Multiroom-Audio-Funktion nicht implementiert, so der derzeitige Plan von Sonos. Damit können Sonos-Lautsprecher nur mit anderen Sonos-Geräten oder mit Airplay-2-fähigen Geräten verbunden werden.
Als wir den Subwoofer Echo Sub von Amazon testeten, haben wir auch das Alexa-Multiroom-System in sehr verschiedenen Konfigurationen ausprobiert. Erst seit kurzem können Echo-Lautsprecher zu einem Stereopaar verbunden werden - aber nur, wenn zwei gleiche Modelle verwendet werden. Dabei zeigte sich, dass das Amazon-System noch erhebliche Probleme aufweist.
Amazons Alexa-Multiroom-Audio noch mit Problemen
Wenn mehrere Echo-Lautsprecher in einer Multiroom-Umgebung eingerichtet sind, reagieren die Lautsprecher nicht immer synchron, wenn wir Musik pausieren. Ein Lautsprecher läuft dann noch weiter, während ein anderer schon verstummt ist. Zudem sind alle Spulfunktionen innerhalb von Liedern blockiert.
Polks Command Bar erhält mit dem Update nur die reine Multiroom-Fähigkeit mit anderen Echo-Geräten. Nach Angaben von Polk funktioniert die Multiroom-Nutzung derzeit noch nicht mit Spotify, sondern nur mit Amazon Music, Deezer und Tune-In, sagte Polk Golem.de. Im Februar 2019 soll es ein Update geben, mit dem sich dann auch Spotify über die Command Bar für Multiroom-Funktionen nutzen lassen wird.
Die neue Multiroom-Funktion macht es aber nicht möglich, beispielsweise zwei Echo-Lautsprecher als Rückkanäle mit der Soundbar zu integrieren und so ein besseres Surround-Erlebnis zu erzielen. Polk selbst bietet keine Möglichkeit, rückwärtige Lautsprecher mit der Command Bar zu verknüpfen. Daher wäre dies eine Verbesserung für den Nutzer, wenn das mit Echo-Lautsprechern möglich wäre, aber das ist derzeit nicht geplant.
Command Bar liefert einen guten Klang
Amazon selbst verkauft keine smarte Soundbar und bietet bisher keine Möglichkeit, ein mehrkanaliges Surround-System über das Alexa-Multiroom-System aufzubauen. Bisher können unabhängig von den Multiroom-Möglichkeiten zwei Lautsprecher zu einem Stereopaar verbunden werden. Ergänzend dazu kann ein Stereopaar oder ein einzelner Echo-Lautsprecher mit einem Subwoofer verbunden werden.
In unserem Test smarter Soundbars schnitt Polks Command Bar sehr gut ab. Sie klingt besser als andere kleine smarte Lautsprecher. Außerdem kann damit zusätzlich der Klang vom Fernseher verbessert werden. Die Command Bar besteht aus der Soundbar und einem drahtlos angebundenem Subwoofer. Die Command Bar liefert einen gut erkennbaren Stereoeffekt und schafft damit eine gute Räumlichkeit. Das Gespann liefert gut verständliche Höhen sowie deutlich erkennbare Mitten gepaart mit einem intensiven Tiefbass.
Nachtrag vom 22. Januar 2019
Sonos hat auf Nachfrage von Golem.de mitgeteilt, dass derzeit nicht daran gearbeitet werde, dass sich Sonos-Produkte mit Echo-Lautsprechern zu einem Multiroom-System zusammenschließen lassen. Sonos habe "aktuell keine Pläne, Amazons Multiroom-Funktion oder die Gruppierung von Echo-Produkten mit Sonos-Lautsprechern zu unterstützen".
Nachtrag vom 24. Januar 2019
Polk teilte Golem.de mit, dass die Alexa-Multiroom-Audio-Funktion seit dem 24. Januar 2019 für Besitzer der Command Bar in Deutschland zur Verfügung steht.
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