Blast und Megablast von Ultimate Ears hören schlechter
Die Logitech-Tochter Ultimate Ears hat die Modelle Megaboom und Boom 2 bereits im Sommer 2017 mit Alexa nachgerüstet. Allerdings funktioniert Amazons digitaler Assistent auf diesen noch nicht auf Zuruf, sondern Nutzer müssen dafür immer erst einen Knopf drücken. Mit den beiden Neuvorstellungen Blast und Megablast wird diese Einschränkung aufgehoben, hier stehen Fernfeldmikrofone bereit. Diese reagierten beim Test aber längst nicht so gut wie die Echo-Lauscher.
Wenn der Lautsprecher schlecht hört
Wir müssen das Signalwort entweder lauter sagen oder stärker in die Richtung des Geräts sprechen - bei den Echo-Geräten ist das egal. Die ungenügenden Mikrofone führen zudem dazu, dass viele Befehle falsch aufgenommen und an Alexa weitergereicht werden. Das mindert den Nutzwert erheblich. Zu allem Überfluss versteht Alexa auch immer wieder die einzelnen Befehle beim Testen völlig falsch. Es ist uns nicht möglich, ein pausiertes Lied fortzusetzen, die Blast-Modelle spielen das Lied stattdessen immer wieder von Anfang an.
Der Klang des großen Megablast ist etwas bassbetonter als beim Echo Plus, einen knackigen, harten Bass liefert er aber nicht. Der Bass ist eher dumpf. Das Klangbild ist an sich angenehm, Mitten und Höhen werden gut betont. Wenn der Lautsprecher auf maximaler Lautstärke läuft, übersteuert er bald und das Ergebnis hört sich nicht schön an.
Der Blast leidet unter dem vergleichsweise kleinen Gehäuse. Der Klang ist etwas weniger klar als etwa beim Echo Plus, mehr Bass darf der Käufer hier nicht erwarten. Im Vergleich zur Konkurrenz ist der Klang eher bedeckt und dumpf. Gemessen an dem kleinen Gehäuse ist die Klangqualität gut, aber der hohe Preis enttäuscht.
Blast-Modelle mit Akku und wasserdichtem Gehäuse
Die Lautsprecher stecken in einem Gehäuse, das nach IP67 zertifiziert ist, überstehen also einen halbstündigen Tauchgang in einer Wassertiefe von einem Meter. Sie können demzufolge problemlos in der Küche oder im Bad verwendet werden.
Beide Blast-Modelle laufen mit Akku. Der ermöglicht aber keinen besonders langen Einsatz. Wir haben beide Lautsprecher nur für gelegentliche Alexa-Aktivitäten verwendet und nach 24 Stunden war der Akku erschöpft. Smarte Lautsprecher können ihre Vorzüge nur ausspielen, wenn sie jederzeit einsatzbereit sind. Sie jeden Tag aufladen zu müssen, empfinden wir in der Praxis als zu große Einschränkung, eine Laufzeit von mehreren Tagen ist das Minimum.
Als wäre das nicht ärgerlich genug, können die beiden Lautsprecher nicht mehr aufgestellt werden, sobald das Netzteil angeschlossen ist - eine Fehlkonstruktion. Bei eingestecktem Ladekabel ragt dieses so weit aus dem Gerät heraus, dass keine Aufstellung möglich ist.
Praktische Ladeschale nur gegen Aufpreis
Nur als kostenpflichtiges Zubehör bietet Ultimate Ears eine induktive Ladeschale an. Damit kann der Blast-Akku sehr bequem geladen werden, indem das Gerät einfach draufgestellt wird. Solch eine Ladestation erwarten wir allerdings im Lieferumfang und finden einen Preis von 40 Euro dafür zu teuer.
Beide Lautsprecher haben die gleichen Bedienungsknöpfe: laut und leiser, ein/aus sowie Bluetooth-Pairing. Die Knöpfe finden sich auch auf den anderen Ultimate-Ears-Lautsprechern, die aber primär als Bluetooth-Lautsprecher auf den Markt gekommen sind. Dezidierte Anpassungen an die Bedürfnisse von Alexa hat es offenbar nicht gegeben.
Die Bedienung ist unpraktisch
Zum Stummschalten des Mikrofons muss die Leiser-Taste zusammen mit der Bluetooth-Pairing-Taste gedrückt werden. Das ist einhändig überhaupt nicht machbar und damit höchst kompliziert. Ist das Mikrofon aus, ist eine dezente rote LED zu sehen. Sobald Alexa aktiviert ist, wird die bereits leuchtende LED etwas heller. Stark vermissen wir auch einen Pausenknopf, da beide Modelle Schwierigkeiten haben, auf Zuruf zu reagieren. Das verschlechtert sich noch, wenn dabei laute Musik läuft.
Am Lautsprecher vermissen wir viele notwendige Informationen: Der Pegel der Lautstärke wird nicht angezeigt. Der Ladestand des Akkus ist auch nirgends am Gerät einsehbar. Als wir den Lautsprecher nach dem Ladestand des Akkus fragen, kann Alexa damit nichts anfangen - unpraktisch.
Zumindest der Akkustand kann in der Ultimate-Ears-App auf dem Smartphone angesehen werden, aber nur sehr grob. Wir finden es auch unpraktisch, für das Nachsehen des Akkustands erst noch ein weiteres Gerät bemühen zu müssen. Die von anderen Ultimate-Ears-Lautsprechern bekannte Funktion, mehrere Geräte zu einer Gruppe zusammenzuschließen, ist hier nicht vorhanden. Hier könnte die Multiroom-Funktion aus Alexa Abhilfe schaffen, aber derzeit nur theoretisch. Denn sie steht aktuell ausschließlich Echo-Lautsprechern zur Verfügung.
Nicht alle Alexa-Funktionen verfügbar
Auch die Anruffunktion innerhalb von Alexa ist derzeit den Echo-Modellen vorbehalten. Amazon hat auf Nachfrage keine Angaben dazu gemacht, wann die Funktionen auch für Nicht-Echo-Geräte zur Verfügung stehen werden und lediglich erklärt, langfristig sollten alle Alexa-Geräte denselben Funktionsumfang haben.
Eine weitere Einschränkung betrifft die Spotify-Nutzung, die mit anderen Alexa-Lautsprechern verfügbar ist. Bei den Blast-Modellen fehlt sie und derzeit ist nicht klar, ob diese nachgereicht wird.
Die Ultimate-Ears-Modelle gehören zu den großen Enttäuschungen des Tests. Der Klang ist für den verlangten Preis verglichen mit der Konkurrenz zu schlecht. Insgesamt wirken beide Produkte dann auch nicht durchdacht. Anders ist nicht zu erklären, dass die Geräte nicht hingestellt werden können, wenn sie mit dem Netzteil verbunden sind.
Insgesamt durchdachter ist der Link 20 von JBL - ebenfalls ein Lautsprecher mit Akku in einem wasserdichten Gehäuse.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Amazons Echo 2 klingt schlechter, der Echo Plus okay | Link 20 ist wasserdicht und größtenteils durchdacht |
Wir gingen auf die Klangqualität des großen Echo-Lautsprechers ein, weil es dafür ja...
Also ich bin ja auch seit Jahren Apple-Nutzer, aber man muss sich eingestehen, dass Siri...
Ernsthaft Musik hören. Was soll das sein? Sitzt man da mit steinerner Mine und einem...
Sehe nicht, was daran jetzt so unschlagbar sein soll, dass es als "Trumpf" über eine...
Laut Teardowns und Googles eigener Präsentation nutzen sie nur zwei Mikrofone, wo hast du...