Akkutechnik: 4695-Akku schafft 40 Prozent mehr Reichweite als Tesla

Mit herkömmlichen Fertigungsmethoden und nur 15 mm mehr Höhe baut Akkuhersteller EVE Zellen für BMW, die Teslas 4680 weit überlegen sind.

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Die 4695 Zellen sollen ab 2025 in BMWs neuer Klasse von Elektroautos verbaut werden.
Die 4695 Zellen sollen ab 2025 in BMWs neuer Klasse von Elektroautos verbaut werden. (Bild: BMW / Screenshot: Golem.de)

Auf dem International Battery Seminar stellte der Akkuhersteller EVE die technischen Daten einer neuen 4695-Akkuzelle vor, wie sie BMW ab 2025 in neuen Elektroautos verwenden möchte. Der Energiegehalt dieser 4695-Zellen ist dabei im Vergleich zu Teslas aktuellen 4680-Zellen rund 46 Prozent höher, bei nur 21 Prozent höherem Gewicht. Dabei sind die 4695-Zellen zwar 15 mm länger, aber ansonsten äußerlich baugleich.

Ein Akkupack der gleichen Länge und Breite ermöglicht mit den 4695-Zellen den Bau von Elektroautos mit rund 40 Prozent mehr Reichweite als mit Teslas aktuellen 4680 Zellen, auch wenn die Autos mit den Akkuzellen 15 mm höher gebaut werden müssen. Dabei geht im schlechtesten Fall rund ein Prozent mehr Energie durch schlechtere Aerodynamik des Autos wegen des größeren Frontquerschnitts verloren. Das Gesamtgewicht des Autos steigt um etwa 3 bis 4 Prozent, wenn die größere mögliche Kapazität voll ausgenutzt wird.

Die deutlich höhere Reichweite wird dabei zu etwa gleichen Teilen durch das größere Zellformat und die höhere Energiedichte erreicht. Dabei verwendet der Hersteller, im Gegensatz zu Tesla, herkömmliche Fertigungsmethoden und Akkuchemie auf dem aktuellen Stand der Technik. Die 4695-Zellen erreichen deshalb eine derzeit übliche Energiedichte von 260 bis 280 Wh/kg. Teslas 4680 enttäuschen hingegen auch in aktuellen Tests und liegen mit gemessenen Werten von nur 234 Wh/kg weit unterhalb der Industriestandards.

Nur 5 mm höher als die Blade Battery

Die 4695-Zellen werden von EVE in zwei Versionen angeboten. Dabei ist die Version mit 260 Wh/kg optimiert für hohe Leistung und Ladegeschwindigkeit, sie kann in 12 Minuten von 10 auf 80 Prozent geladen werden und etwa 50 Prozent mehr Leistung abgeben. Die Version mit 280 Wh/kg benötigt für die Schnellladung 20 Minuten.

Die Idee, Akkuzellen zu verlängern, um mehr Energie in etwas dickeren Akkupacks zu speichern, ist dabei von Tesla selbst inspiriert. Beim Übergang vom 65 mm hohen 18650 Zellformat zu Teslas 2170 und schließlich den 80 mm hohen 4680-Zellen mussten die Akkupacks ebenso um 15 mm dicker werden, oder zumindest konnten die Packs wegen der größeren Zellen nicht durch bessere Fertigungsmethoden um 15 mm dünner gebaut werden. Eve baut für die SUVs von BMW außerdem 46120 Zellen, die weitere 25 mm länger sind.

Die 4695-Zelle ist kaum größer als die Blade Battery von BYD, mit Zellen einer Höhe von 90 mm. In der Rückschau scheint Tesla 2020 mit der 4680-Zelle ein zu kleines Format gewählt zu haben. Die größeren 4695-Zellen werden selbst dann rund 20 Prozent mehr Kapazität haben, falls Tesla den Rückstand in der Energiedichte der Zellen aufholen sollte. Tesla muss selbst dann für ein Akkupack der gleichen Kapazität 20 Prozent mehr Zellen fertigen und mit 20 Prozent mehr Aufwand im Akkupack verbauen. Teslas Akkupacks werden damit bei gleicher Kapazität nicht nur sperriger, sondern auch teurer als mit 4695-Zellen.

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Wissard 16. Mai 2023

Dann muss man aber auch mal anfangen dran zu arbeiten. Aktuell haben wir die Anti...

rawcode 27. Mär 2023

Vielen Dank, der war gut. Schön, dass im Deutschen solche Wortspiele auch...

flasherle 27. Mär 2023

es geht ja nicht um immer an einer strecke zu fahren sondern auch einfach da pause zu...



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