Die Herstellungskosten des Quantumscape-Akkus sind zu hoch
Die kleine Fußnote, dass Quantumscape von 100 US-Dollar pro kWh als Preis ausgeht, ist ein weiterer Grund zur Skepsis. Denn die Akkus sollen frühestens 2025 geliefert werden. Panasonic und CATL liefern ihre Zellen aber schon 2020 zu ungefähr diesem Preis an Tesla. Und selbst die VW-Tochter Audi geht heute schon von 100 Euro pro kWh aus.
Die Batterien übertreffen dabei die von Quantumscape gestellten Anforderungen an die Haltbarkeit bei Weitem und die geforderten noch schnelleren Ladezeiten wurden auch schon demonstriert. Selbst nach den eigenen Kriterien von Quantumscape gibt es heute keinerlei Hürden für den Durchbruch der Elektromobilität in der Batterietechnik mehr, die von der Firma überwunden werden müssten.
Quantumscape fehlt der USP
Wird das Unternehmen also vielleicht eine überlegene Batterie liefern können? Mit den 4680-Zellen in den Tesla-Plaid-Modellen wurde schon vor Monaten eine weitgehend herkömmliche Lithium-Ionen-Batterie-Technologie demonstriert, die bereits alle von Quantumscape versprochenen Leistungen erreicht. Damit ist für die Quantumscape-Batterie kein signifikanter Unique Selling Point mehr erkennbar, also kein Alleinstellungsmerkmal, das auf dem Markt einen höheren Preis rechtfertigen würde.
Quantumscape muss also im Jahr 2025 mit Teslas 4680-Zellen und anderen Technologien konkurrieren, die schon 2020 im Maßstab von mehreren Tonnen hergestellt und eingesetzt werden. Tesla arbeitet an Fabriken, die sie ab 2023 für den halben Preis heutiger Akkus im Maßstab von Hunderten Gigawattstunden herstellen können. Das ist auch ein wichtiger Faktor, um deren Kosten auf 50-60 US-Dollar pro kWh zu senken. Dabei sind das die Preise der Hochleistungsakkus.
Gleichzeitig werden Akkus auf Basis von Lithium-Eisenphosphat hergestellt, die ohne das teure Nickel auskommen und deshalb 10 bis 20 US-Dollar pro kWh billiger sein könnten. Das geht auch mit einer niedrigeren Energiedichte einher, aber entgegen der Darstellung von Quantumscape ist eine noch höhere Energiedichte als bisher für praxistaugliche Pkw nicht unbedingt notwendig.
Bei den niedrigen Preisen handelt es sich nicht um Tesla-Magie, sondern um den gleichen Preisverfall, der durch technologische Verbesserungen und die Skaleneffekte der Produktionsausweitung in den letzten zehn Jahren bei allen Akkuherstellern zu sehen war. Die Kostensenkung soll durch verschiedene Verbesserungen in der Fertigung und der Batteriechemie möglich werden, die unabhängig voneinander durchführbar sind.
Es ist kein Technologiesprung, sondern eine schrittweise Verbesserung der Technologie. Die ist sowohl bei Tesla als auch bei allen anderen Herstellern heute schon absehbar und sehr glaubwürdig. Das Gegenteil ist bei Quantumscape der Fall.
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Quantumscape stellt Akku-Sicherheit falsch dar | Komplizierte Produktion und Quantumscape-Konkurrenz aus der Forschung |
https://finance.yahoo.com/amphtml/news/wolf-haldenstein-announces-quantumscape...
Nein, sind sie nicht. Clickbaiting ist etwas anderes. Irgendwie wird dieser Begriff...
Ja, sollten hier nicht noch einige technologische Durchbrüche um die Ecke kommen kann ich...
Wobei der Preis als Argument keins ist. Denn zählen tut am Ende nur die TCO. Nur das...