Powertop als Konfigurationswerkzeug
In der Tabelle Device Stats wird die Leistungsaufnahme der verbauten Hardware aufgelistet. Teils werden dort Werte über den ACPI-Bus ausgelesen, teils wird die Nutzung durch die Module oder Linux-Treiber angezeigt. In der letzten Rubrik namens Tunables werden Konfigurationswerte zur optimalen Energieaufnahme der verbauten Hardware aus dem virtuellen Dateisystem unter Sysfs angezeigt. Powertop unterscheidet hier zwischen guten und schlechten Werten. Per Enter-Taste können Werte mit Bad in Good umgeschaltet und so die Leistungsaufnahme verringert werden.
Allerdings sind diese Werte flüchtig, sie werden beim Abstecken und Anstecken des Ladegeräts, einem Neustart oder beim Aufwecken aus dem Ruhezustand zurückgesetzt. Erst mit dem Speichern in den entsprechenden Konfigurationsdateien bleiben sie permanent erhalten. In früheren Versionen zeigte Powertop noch an, welche Parameter in welchen Verzeichnissen in Sysfs gesetzt werden müssen. In der aktuellen Version muss der Anwender die Einstellungen selbst ermitteln. Wir wählten dazu die Anwendung Inotifywait, um die Aktivitäten im Sysfs-Verzeichnis zu überwachen.
Leistungshungrige Soft- und Hardware
Ist einmal das Verzeichnis ermittelt, in dem die Änderungen stattgefunden haben, können per cat die optimierten Werte ausgelesen werden. Mit dem Echo-Befehl lassen sich die Werte dann wieder hineinschreiben, etwa echo <Neuer Wert> > <Sysfs-Verzeichnis>. Die gesammelten Befehle werden anschließend in einem ausführbaren Skript untergebracht, das als Benutzer root im Verzeichnis /etc/pm/power.d gespeichert wird. Dort wird es dann aufgerufen, wenn das Gerät nicht mehr am Ladekabel hängt.
Allerdings sind nicht alle Einstellungen, die Powertop vorschlägt, auch sinnvoll oder werden unter der jeweiligen Linux-Distribution nicht richtig umgesetzt. Werden die Werte bei einigen USB-Ports abgeschaltet, sind sie auch dann nicht mehr nutzbar, wenn ein Gerät daran angeschlossen wird. Erst nach der Umstellung in Powertop unter Tuneables auf den Wert bad lassen sie sich wieder nutzen.
Mehrere Watt einsparen
Mit Powertop konnten wir auf den meisten Geräten mehrere Watt einsparen. Dabei nutzen wir nicht nur die Vorschläge der Anwendung, sondern schalteten auch kurzerhand nicht verwendete Hardware aus, etwa Bluetooth. Hier entdeckten wir, dass es nicht reicht, Bluetooth über die Benutzeroberfläche zu deaktivieren. Denn der Treiber sorgte weiter für eine Belastung des Systems. Das fiel uns erst in Powertop auf. Nachdem wir das Modul kurzerhand auf die schwarze Liste unter /etc/modprobe.d setzten, ließ sich auch dieser Stromfresser entfernen.
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Akkulaufzeiten: Powertop entlarvt Leistungsfresser unter Linux |
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Wobei man aber sagen muss, dass KDE noch nen haufen unsinniger Bugs hat, die sich...
den github link hab ich von der dev mailing liste, wurde paar mal erwähnt. also gehe ich...
Oder zumindest wird es das Tool nicht schlechter machen. Besondere Förderung durch...
Hi, ich habe die von Endwickler geposteten Bilder auf einen gewissen "koun" auf...