Akkufabrik: Northvolt prüft Zeitplan für Expansionspläne

Der schwedische Batteriehersteller Northvolt prüft den Zeitplan für seine weiteren Expansionspläne - auch in Deutschland. Der Bau des Werks im schleswig-holsteinischen Heide sei jedoch nicht gefährdet, sagte ein Unternehmenssprecher der Nachrichtenagentur dpa. Verzögerungen und Änderungen am Fabrikbau seien aber nicht ausgeschlossen. Der Rückzug eines Auftrags von BMW habe keine Folgen für Heide.
Northvolts Deutschlandchef Christofer Haux und weitere Unternehmensvertreter wollten sich noch am 3. Juli 2024 im schwedischen Malmö mit Mitgliedern des Wirtschaftsausschusses des schleswig-holsteinischen Landtags treffen, um über die Situation zu sprechen. Northvolt-Chef Peter Carlsson hatte mit einem Interview im schwedischen Medium Dagens industri (Paywall)(öffnet im neuen Fenster) für Wirbel gesorgt.
Darin hatte er nach Bekanntwerden des zurückgezogenen BMW-Auftrags über Batteriezellen im Wert von zwei Milliarden Euro betont, dass das Unternehmen bei seinen Expansionsplänen etwas zu aggressiv gewesen sei. Dies würde Northvolt nun überprüfen.
Staatskanzlei bittet um Stellungnahme
Schleswig-Holsteins Landesregierung wurde von den Äußerungen Carlssons überrascht. "Wir haben daraufhin umgehend mit Northvolt Deutschland Kontakt aufgenommen" , sagte Staatskanzlei-Chef Dirk Schrödter und fügte hinzu: "Zwischenzeitlich hat die Geschäftsführung der Landesregierung mitgeteilt, dass das Unternehmen voll hinter dem Standort Heide steht und die Bauarbeiten voranschreiten."
Northvolt will bei Heide künftig pro Jahr Batteriezellen für bis zu einer Million Elektroautos bauen. Den Startschuss für den Bau des 4,5-Milliarden-Euro-Projekts gaben Ende März 2024 unter anderem Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne).
In der Fabrik sollen 3.000 Jobs entstehen. Bund und Land fördern die Batteriefabrik mit rund 700 Millionen Euro. Hinzu kommen mögliche Garantien über weitere 202 Millionen Euro, die noch bewilligt werden müssen.



