Akku: Nach 18 Monaten hat Quantumscape zwei Jahre Verspätung
Mit der Auslieferung großer Stückzahlen ist erst 2029 zu rechnen. Fertigungsprobleme haben die Entwicklung der Akkus weit zurückgeworfen.

Seit dem Börsengang von Quantumscape sind 18 Monate vergangen. Die erste Pilotfabrik QS-1 sollte bereits im Bau sein, 2024 in Betrieb gehen und ab 2026 größere Stückzahlen liefern.
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- Die richtige Fabrik kommt erst 2029, falls alles gut läuft
Das wurde den Investoren in einer Präsentation von September 2020 versprochen, die aber von der Quantumscape-Webseite gelöscht wurde. Sie ist dank Archive.org aber noch zu finden.. Die Angaben im neusten Anlegerbrief zeigen, dass die Entwicklung des Unternehmens durch massive Qualitätsprobleme bei der Separatorenfertigung um wenigstens zwei Jahre zurückgeworfen wurde, wie Golem.de bereits vor einem Jahr im Zusammenhang mit den Veröffentlichungen von Scorpion Capital vermutete.
Anders als in allen vergangenen Anlegerbriefen wird kein Zeitpunkt mehr für die Kommerzialisierung der Technik genannt, zuerst hieß es 2024, zuletzt noch 2025. Der Anlegerbrief konzentriert sich auf die Fortschritte bei der Zellentwicklung und den Bau der Vor-Pilotanlage QS-0, die im Lauf des Jahres 2023 erste Akkus für Tests von Autoherstellern liefern soll.
Quantumscape stellte die erste 16-lagige Zelle vor, die unter stabilen Laborbedingungen zwischen 25 und 30 Grad Celsius etwa 600 Ladezyklen absolviert hat. Sie hat eine Kapazität von etwa 3 Ah. Die 6 bis 8 Zentimeter großen Zellen werden von dem Unternehmen als "kommerziell relevant" bezeichnet. Gebräuchliche prismatische Zellen für E-Autos haben Kapazitäten von 50 bis 280 Ah. Nach Firmenangaben sollen die Akkus am Ende Dutzende Lagen haben, wie viele Dutzend, wird nicht gesagt.
Handverlesene Akkus und viel Ausschuss
Die Akkuzellen sollen in einem speziellen Format gefertigt sein, das die Volumenausdehnung kompensiert, wenn beim Ladevorgang das Lithium auf der Anode abgeschieden wird. Dabei wird der Akku um etwa 10 bis 20 Prozent dicker. Solche zusätzlichen Mechanismen können Gewicht und Volumen der Zellen erhöhen und die Energiedichte senken. Das Unternehmen macht aber noch immer keine Angaben dazu, welche Energiedichte die Akkuzellen tatsächlich erreicht haben.
Hinter dem langsamen Fortschritt beim Bau von Akkuzellen mit mehreren Lagen und deren kleinen Dimensionen liegen Qualitätsprobleme in der Fertigung der keramischen Separatoren. Die Firma konnte bislang trotz enormer Kapitalausgaben von 300 Millionen US-Dollar allein in den letzten zwei Jahren nur wenige Exemplare ihrer Akkuzellen vorlegen, die offenbar alle handverlesen waren. Es gibt keine Angaben zur Ausschussquote.
Die Probleme wurden nun indirekt durch die Bekanntgabe bestätigt, dass neue, größere Laboranlagen Separatoren von viel besserer Qualität liefern sollen. Belegt werden soll das durch zwei Graphen, die ohne weitere Erklärung mit "Proprietäre Qualitätsmetrik 1 und 2" bezeichnet werden, die nun gute Werte erreichen sollen. Dahinter sollen sich wichtige Messwerte verbergen. Es gibt keinen Hinweis darauf, welche das sind.
Die zuverlässige Herstellung der Separatoren soll es möglich machen, 2022 erste reguläre Prototypen für die Kunden bereitzustellen. Bislang wurden nur sogenannte Funktionsmuster geliefert.
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Die richtige Fabrik kommt erst 2029, falls alles gut läuft |
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Ich möchte sie zitieren. In einem Kommentar vom 23. April 2021 zu Scorpion Capital...
Gut das man auf dem Mars nicht zwingend Akkus braucht die Leicht und Energiedicht sind...
ist leider so, das sehr viel schwarze Schafe bei der E-Entwicklung dabei sind die...
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