Ajinomoto Build-up-Film: Träger-Mangel führt weiter zu CPU/GPU-Knappheit
Es sind oft kleine Dinge, die das große Ganze zum Straucheln bringen: Bis 2026 soll ein spezieller Mikrofilm für PC-Hardware fehlen.

Für die Herstellung von Grafikchips, Konsolen-SoC und Prozessoren sind eine Vielzahl an Komponenten notwendig. Eine wichtige davon stellt der ABF, der Ajinomoto Build-up-Film, dar: Diese isolierende Folie wird für Träger genutzt - und um deren Verfügbarkeit ist es auf Jahre schlecht bestellt.
Laut dem Platinen-Fertiger Unimicron wird die Knappheit lange Zeit sehr hoch sein, für 2022 wird eine Versorgungslücke von 20 Prozent erwartet, 2023 soll es ähnlich aussehen. Erst für 2026 erwartet der PCB-Hersteller eine Besserung - diese Sichtweise teilen aber nicht alle. AT&S aus Österreich prognostiziert (PDF), dass es 2027 zwölf zusätzliche Fabs bräuchte, um den Bedarf zu decken.
Der Ajinomoto Build-up-Film wird unter anderem vom gleichnamigen japanischen Unternehmen produziert, dessen Motto auf den ersten Blick mit PC-Hardware wenig zu tun hat: "Eat Well, Live Well" lautet der Slogan, denn Ajinomoto macht über die Hälfte seinen Umsatzes (und drei Viertel des Gewinns) mit Nahrungsmitteln und Gewürzen wie dem beliebten Mononatriumglutamat.
Vom Geschmacksverstärker zum Mikrofilm
Mit der für den ABF verantwortlichen Sparte, als Healthcare and Others betitelt, generierte Ajinomoto ungeachtet dessen 1,8 Milliarden US-Dollar an Umsatz. Seit 2019 hat sich die Produktionsmenge zwar nicht nennenswert gesteigert, der Preis aber zog an, und der Gewinn stieg von Q3/2020 auf Q3/2021 um 34 Prozent.
In Zukunft dürfte sich daran wenig ändern, denn ABF ist vor allem bei Chiplet-Designs in immer größerer Menge erforderlich. Der Ajinomoto Build-up-Film steckt in den einzelnen Schichten eines nahezu jeden Trägers, die benötigt werden, um die Chips auf die eigentliche Platine zu setzen. Der Träger führt die Kontakte des Dies ins Freie, sodass diese angesprochen werden können.
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