Airseas: Seawing zieht erstmals ein Frachtschiff

Die Tests der Airbus-Ausgründung Airseas verlaufen erfolgreich. Der Kite hat Vortrieb erzeugt.

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Kite Seawing auf der Ville de Bordeaux: Der Kite wird automatisch gestartet.
Kite Seawing auf der Ville de Bordeaux: Der Kite wird automatisch gestartet. (Bild: Airseas)

Der Wind treibt mit an: Der Kite Seawing von Airseas hat erstmals zum Antrieb eines Schiffes beigetragen. Das französische Unternehmen testet Seawing auf einem Frachter.

Erstmals sei es gelungen, dass der Kite mit der Bezeichnung Seawing auch tatsächlich Vortrieb erzeugt habe, teilte die Airbus-Ausgründung mit. Nachdem der Kite im richtigen Winkel positioniert wurde, kam ausreichend Zugkraft zustande, um die Ville de Bordeaux anzutreiben. Die Ville de Bordeaux ist 154 Meter lang und transportiert für den Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus Teile über den Atlantik.

Das zeige, dass das System funktioniere, erklärte Airseas. Laut dem Unternehmen aus Toulouse soll der Kite in der Lage sein, eine Zugkraft von bis zu 100 Tonnen zu entwickeln. Seawing könnte demnach zum Antrieb eines Schiffes von über 200.000 Tonnen und einer Länge von über 1.000 Fuß beitragen.

Seawing soll Schiffe sauberer machen

Seawing soll dazu beitragen, die Schifffahrt sauberer zu machen. Über 80 Prozent der Warentransporte werden per Schiff abgewickelt. Die Schifffahrt macht etwa drei Prozent der Kohlendioxidemissionen aus. Mit dem Kite soll ein Schiff laut Airseas im Schnitt 20 Prozent weniger Treibstoff verbrennen.

Die Idee, moderne Frachtschiffe mit solchem Segeln auszustatten, ist nicht neu: Das Hamburger Unternehmen Skysails etwa stellte Anfang des Jahrtausends einen Lenkdrachen vor, der am Bug eines Schiffes befestigt wurde. Allerdings erfüllte das System nicht die Erwartungen des Herstellers. Die Besatzung des französischen Katamarans Energy Observer hat ihren Kite wieder abgebaut, weil er nicht effizient genug, zugleich aber recht aufwendig in der Bedienung war.

Seawing wurde 2021 auf dem Frachter installiert. Er soll bei günstigem Wind gesetzt werden. Das passiert automatisch – der Schiffsoffizier muss nur auf einen Knopf drücken. Der Kite wird dann an einem etwa 35 Meter hohen Mast hochgezogen und entfaltet.

Ende 2022 hätten die Tests mit dem Kite begonnen, berichtet das Branchenmagazin The Maritime Executive. Dabei wurden zunächst die Systeme einschließlich Start, Abheben, Aufstieg, Abstieg und Landung erprobt.

Für die Tests nutzte das Airwings-Team sowohl eine 250 Quadratmeter große Version von Seawing als auch eine 500 Quadratmeter große. Die spätere kommerzielle Version soll 1.000 Quadratmeter groß sein. In den Tests ist der Kite bis auf etwa 200 Meter Höhe aufgestiegen. Bei der Serienversion sollen es über 300 Meter sein. In dieser Höhe ist der Wind deutlich stärker als direkt über dem Wasser.

Der Zugdrachen braucht mindestens eine Windgeschwindigkeit von etwa 15 Kilometern pro Stunde, das entspricht Windstärke 3 auf der Beaufort-Skala. Eingeholt werden muss der Kite bei etwa 75 Kilometern pro Stunde, das entspricht Windstärke 8, also Sturm.

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berritorre 18. Mai 2023 / Themenstart

Ja, das habe ich mir schon gedacht. Aber da ich hier im Forum bei zwei unterschiedlichen...

der_wahre_hannes 18. Mai 2023 / Themenstart

Es trägt aber ungemein zum besseren Textverständnis bei, wenn die Texte richtig...

Orangutanklaus 18. Mai 2023 / Themenstart

Das dynarigg der Maltese Falcon hat die ersten 40.000sm fehlerfrei absolviert (sogar zur...

EWCH 18. Mai 2023 / Themenstart

Und wie soll das gehen ? Unsere CO2 Ersparnis beruht auf der Auslagerung der westlichen...

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