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Komfortfunktionen wie eine automatische Rufannahme, die bei manchen Konkurrenzprodukten vorhanden sind, kennen die Airpods Pro 3 weiterhin nicht.

Eine Neuerung der Airpods Pro 3 ist eine Herzfrequenzmessung, die es ebenfalls nicht mit Android-Produkten gibt. Dabei wird der Puls am Ohr gemessen und die Daten werden mit der Apple-Health-App ausgetauscht. Wer bereits eine Apple Watch besitzt, hat die Funktion quasi doppelt und soll dadurch die Genauigkeit der Messung erhöhen können.

Ohrerkennung weiterhin nutzlos

Wer diese nicht braucht, sollte sie abschalten, weil die Herzfrequenzmessung die Akkulaufzeit um 1,5 Stunden verringert. Doof: Wer kein Apple-Gerät hat, kann das nicht abschalten.

An der Steuerung hat Apple nichts verändert, es gibt wieder die Mischung aus Drucktasten und Sensorsteuerung, so dass sich die Sensorbefehle nicht mit herkömmlichen Handschuhen nutzen lassen. Die Tastenbelegung lässt sich nur geringfügig anpassen, hier sind viele Konkurrenten besser.

Die Ohrerkennung ist eine weitere Funktion, die Käufern der Airpods Pro 3 gestrichen wird, wenn ein Android-Gerät genutzt wird. Aber auch mit Apple-Produkten ist diese so miserabel umgesetzt, dass sie in der Praxis nicht nutzbar ist, weil das Zeitintervall zum Fortsetzen der Musik mit 20 Sekunden viel zu kurz gewählt ist.

So rückständig sind die Airpods Pro 3 bei der Bluetooth-Technik

Die Airpods Pro 3 nutzen Bluetooth 5.3 und beherrschen weiterhin nur die Codecs SBC und AAC. HD-Codecs werden nicht unterstützt, auch Auracast kennt das Apple-Produkt nicht. Bluetooth-Multipoint fehlt den Airpods Pro 3 weiterhin, um parallel mit zwei Geräten verbunden zu sein. Technics erlaubt sogar bis zu drei parallele Verbindungen mit Bluetooth-Geräten beliebiger anderer Hersteller .

Zudem zeigten sich die Airpods Pro 3 im Test besonders zickig: Wenn wir verschiedene Bluetooth-Geräte mit den Airpods Pro 3 verwenden, müssen wir die Bluetooth-Verbindung oft manuell herstellen. Andere Kopfhörerprodukte verbinden sich automatisch.

Wir erlebten auch das Umgekehrte: Als wir an einem anderen Gerät Bluetooth aktivierten, wurde eine bestehende Bluetooth-Verbindung sofort gekappt. Wenig überraschend, dass sich das Apple-Produkt weiterhin nicht mit DECT-Telefonen der Gigaset-Marke verbinden lassen – die Mehrzahl der Kopfhörer am Markt kann das mühelos.

Apple und Android

Apple bindet alle Software für die Airpods Pro 3 so in das Betriebssystem ein, dass der komplette Funktionsumfang nur angeboten wird, wenn das aktuelle iOS 26 auf dem iPhone installiert wird. Wird ein iPhone mit einer älteren iOS-Version genutzt, fehlen viele Einstellungen und es gibt nur einen stark reduzierten Funktionsumfang.

Die Einstellungen für die Airpods Pro 3 sind innerhalb der Bluetooth-Eigenschaften untergebracht, eine eigene App gibt es nicht. Zudem sind sie unübersichtlich gestaltet und so manche Funktionen wie Hintergrundgeräusche oder der Minimal-Equalizer sind nur in mehrfach verschachtelten Untermenüs zu finden. Denn ein vollwertiger Equalizer fehlt dem Apple-Produkt weiterhin, der bei den meisten anderen Kopfhörern selbstverständlich dabei ist. Wir kennen keine andere Kopfhörer-App mit einem so verworrenen Design.

Nach dem Kauf lässt Apple Käufer der Airpods Pro 3 mit dem Funktionsumfang allein, es gibt keine Anleitung, in der alle Funktionen beschrieben sind – auch online nicht. Das mitgelieferte Faltblättchen erklärt nicht einmal alle Grundfunktionen. Wer die Möglichkeiten der Airpods Pro 3 ausreizen will, muss sich also alles mühsam selbst erarbeiten. Das wird erschwert, weil einige Einstellungen quer über das Betriebssystem verteilt sind.

Nur an einem Apple-Produkt lassen sich Updates für die Airpods Pro 3 einspielen. Dabei ist keine manuelle Installation möglich, sondern wir sind dem Willen Apples ausgeliefert, weil sich ein Update auch nicht überspringen lässt, falls das mal gewünscht ist.

Eine Android-App gibt es für die Airpods Pro 3 weiterhin nicht, während die meisten anderen Hersteller von Kopfhörern sowohl Android als auch iOS unterstützen und auf beiden Plattformen meist einen identischen Funktionsumfang bereitstellen.

Das piepende Ladeetui nervt

Für die Airpods Pro 3 gibt es ein neues Ladeetui, das keine Kopplungstaste mehr hat. Stattdessen wird der Kopplungsmodus über einen nicht sichtbaren Sensorbereich auf der Vorderseite aktiviert – intuitiv ist das nicht. Wir bevorzugen eine Taste. Lästiger sind allerdings die Piepgeräusche des Ladeetuis.

Diese Piepgeräusche lassen sich eigentlich abschalten und wir haben das auch getan, aber sie haben sich bei uns auf unerklärliche Weise von selbst wieder eingeschaltet. Das bemerkte ich, als ich frühmorgens die Stöpsel herausnahm und das Etui wiederholt laut piepte, so dass andere dadurch geweckt wurden. Das war extrem unangenehm.

Piependes Etui lässt sich nicht stummschalten

Nach Auskunft von Apple wurde weiterhin nicht daran gedacht, ein piependes Etui stummzuschalten. Wir versuchten dann, die Pieptöne wieder komplett zu deaktivieren, aber die Schaltfläche dafür blieb ausgegraut. Apple hat die Probleme mit den Pieptönen seit den Airpods 4 noch immer nicht in den Griff bekommen.

Auf Ratschlag von Apple wurden die Airpods Pro 3 auf Werkseinstellungen zurückgesetzt – der Fehler blieb aber bestehen. Dann stand die lästige Aufgabe an, alle bereits gekoppelten Bluetooth-Geräte erneut mit den Airpods Pro 3 verbinden zu müssen. In den vergangenen siebeneinhalb Jahren hatten wir noch keine Kopfhörer-Tests, bei denen wir ein Produkt auf Werkseinstellungen zurücksetzen mussten.

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Bis Redaktionsschluss für diesen Test war es Apple nicht möglich, eine Lösung anzubieten: Wir können die Ladetöne nicht mehr deaktivieren. Es kann sein, dass es sich um einen vereinzelten Fehler handelt und das Problem bei anderen nicht auftritt.

Verlängerte Akkulaufzeit der Airpods Pro 3

Die Airpods Pro 3 können laut Apple acht Stunden am Stück verwendet werden. Das stellt einen sehr guten Wert dar und bedeutet eine Verbesserung zu den Airpods Pro 2. Wer die Herzfrequenzmessung verwendet, hat nur noch 6,5 Stunden.

Apple hat die Gesamtakkulaufzeit verringert. Anstelle von bisher 30 Stunden bei den Airpods Pro 2 sind nur noch 24 Stunden möglich. Das bedeutet allerdings, dass sich die Stöpsel nur noch drei- statt viermal aufladen lassen. Das Ladeetui hat eine USB-C-Buchse und erlaubt drahtloses Laden.


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