Airbus: Solardrohne Zephyr stellt neuen Flugrekord auf
Das geht nur ohne nachzutanken: Das von Airbus gebaute unbemannte Solarflugzeug Zephyr hat einen neuen Rekord im Dauerfliegen aufgestellt. Die Drohne blieb knapp 26 Tage in der Luft - und brach dabei den Rekord seines Vorgängermodells.

Neuer Rekord für das unbemannte Solarflugzeug Zephyr: Es kreiste knapp 26 Tage lang über dem US-Bundesstaat Arizona und übertraf damit den eigenen Rekord von 14 Tagen in der Luft.
Zephyr S heißt das aktuelle Modell der Solarflugzeugreihe. Es war am 11. Juli zu seinem Jungfernflug gestartet, der am 8. August endete. Zephyr S blieb 25 Tage, 23 Stunden und sieben Minuten in der Luft. Weitere Flüge sind laut Airbus für Ende des Jahres geplant. Dann wird der Zephyr vom neuen Airbus-Testgelände auf dem Flughafen Wyndham im australischen Bundesstaat Western Australia starten.
Zephyr S hat eine Spannweite von 25 Metern und wiegt dabei weniger als 75 Kilogramm. Angetrieben wird das Flugzeug von zwei Elektropropellern. Den Strom liefern Solarzellen auf den Tragflächen. Sie laden auch Lithium-Schwefel-Akkus, die das unbemannte Fluggerät (Unmanned Aerial Vehicle, UAV) nachts mit Strom versorgen.
Entwickelt wurde das Solarflugzeug von Qinetiq. Das britische Forschungs- und Rüstungsunternehmen hatte schon früher Langstreckenrekorde mit dem unbemannten Solarflugzeug aufgestellt: 2008 war der Zephyr mehr als drei Tage über Arizona gekreist, der Nachfolger zwei Jahre später zwei Wochen lang. Airbus übernahm das Zephyr-Programm im März 2013 von Qinetiq.
Haps nennt Airbus dieses Fluggerät, High Altitude Pseudo-Satellite, ein Pseudosatellit in großer Höhe: Es kreist in der Stratosphäre in rund 21 Kilometern Höhe, etwa doppelt so hoch wie Verkehrsflugzeuge, und befindet sich damit oberhalb des Wettergeschehens. Zephyr vereint dabei die Vorteile von Satelliten und UAVs: die lange Einsatzdauer und die Flexibilität.
Facebook hat sein Drohnenprogramm eingestellt
Gedacht ist das Fluggerät in erster Linie für Aufklärungsmissionen. Zu den Abnehmern gehört unter anderem das britische Militär. Airbus sieht aber auch zivile Anwendungen, etwa Grenzschutz oder Erd- und Meeresbeobachtung. Schließlich kann Zephyr auch als fliegende Kommunikationsstation eingesetzt werden - so wie Facebook das mit der inzwischen eingestellten Solardrohne Aquila geplant hatte. Google nimmt dafür Ballons.
Airbus arbeitet bereit an einer größeren Version des Zephyr: Zephyr T wird zwei Rümpfe haben, eine Spannweite von 33 Metern und 140 Kilogramm wiegen. Das UAV soll mit größeren Nutzlasten, also mehr Sensoren, beladen werden können.
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Die Batterien wiegen 30kg, die zusätzliche Nutzlast 5kg.