Grundlage Tizen ist Segen und Fluch zugleich
Basis für die technische Plattform Automotive Grade Linux ist das von Samsung und Intel an die Linux Foundation übergebene Tizen IVI. Die primäre Methode, Apps für diese ursprünglich für Smartphones entwickelten Plattformen zu erstellen, sind Web-Apps mit HTML. Native Apps werden mit den Enlightenment Foundation Libraries (EFL) programmiert, die für den Enlightenment-Desktop entstanden sind. Dadurch wird, etwas überspitzt ausgedrückt, geringer Speicherbedarf mit komplizierter Programmierung erkauft.
Benötigt eine App über die vom Browser bereitgestellten Schnittstellen hinaus Zugriff auf Geräte oder Dienste, müssen Programmierer bei Tizen allerdings notgedrungen zu den schwieriger umzusetzenden nativen Apps greifen. Mit dem in München von Fulup Ar Foll und José Bollo vom bretonischen Unternehmen iot.bzh vorgestellten neuen App-Framework ist jedoch eine geschichtete Implementierung möglich: Die Oberfläche kann in HTML entwickelt werden, Hintergrunddienste werden als Binärkomponente bereitgestellt. Diese Trennung erleichtert auch die Zusammenarbeit zwischen den Designern der Oberfläche, die zunächst Dummy-Anwendungen in HTML und etwas Javascript entwickeln können, und den Entwicklern der Hintergrunddienste.
Als weiteres Grafiktoolkit für native Anwendungen wird Qt verwendet, das in der Automobilbranche seit Jahren recht weit verbreitet ist. Von vielen Entwicklern wird dies eher als Kompatibilitätslösung betrachtet, als Brücke zur leichteren Portierung bereits vorhandener Programme - und damit schnellerer "Time to market" für AGL-basierte Systeme. Letztlich ist es jedoch den Fahrzeugherstellern selbst überlassen, langfristig auf ein bestimmtes Framework zu setzen.
Kein Appstore
Trotz App-Infrastruktur, Signaturmöglichkeit und Konsens über das Paketformat für Apps, das eine Erweiterung des W3C-Widget-Archivformats ist, stößt die Frage nach einem einheitlichen Appstore auf Schulterzucken. Dafür seien letztlich die Fahrzeughersteller und -zulieferer zuständig. Immerhin, die Sicherheitsarchitektur des Anwendungsframeworks würde es zulassen, dass bestimmte Funktionen außer der vom Hersteller des Fahrzeugs signierten Apps zugänglich sind. Bei anderen Funktionen könnte der Zugriff laxer sein, so dass beispielsweise die App eines neuen Webradios schneller für verschiedene Fahrzeughersteller verfügbar sein kann.
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AGL-Meeting in München: Einheitliches Linux im Auto hilft den Herstellern | Sicherheit wird großgeschrieben |
Das eigentliche Problem stellt hier aber weniger die Software dar! Das Hauptproblem ist...
Laut eigener Aussage - war auch hier bei Golem zu finden - ist das nur mehr ein reines...
+1 Genau daran hatte ihc gerade auch gedacht :-)
Dein Sinn für Humor auch.