Produktvision: ein Bild von der Zukunft
Folgendes: Nur wenn allen bewusst ist, wie das Produkt für die Nutzer Mehrwert schafft und in Zukunft schaffen soll, ist ein klares Ziel für alle definierbar. Zudem bieten die Werte-Elemente eine sehr gute Möglichkeit, ein Produkt in der Zukunft sinnvoll zu erweitern.
Amazon Prime startete auf der funktionalen Ebene mit schnellem Versand zu günstigen Konditionen. Mit unendlichem Speicher für Fotos wuchs es einerseits horizontal im funktionalen Bereich (Element "reduziert Risiko"). Mit der Hinzunahme des Streamingangebots adressiert es jetzt auch Elemente auf der emotionalen Ebene der Wertepyramide und wächst damit vertikal.
Jedes Produktteam sollte sich einmal der Aufgabe stellen, die vier wichtigsten Werte-Elemente für das Produkt im Rahmen eines Workshops zu bestimmen. Bei jeder User Story (oder Anforderung in anderer Notation) kann hinterfragt werden, auf welches dieser Elemente die Anforderung abzielt. Mehr agiler Fokus geht kaum.
Die Nutzer zu verstehen, bildet die Grundlage der Vision. Zu erkennen, wie für diese Nutzer Mehrwert entsteht, ist für das Produkt und damit die Vision umso wichtiger.
Auch die Product Owner unseres Außendienstportals haben sich Gedanken über die Werte-Elemente gemacht und kamen zu folgendem Ergebnis: Der wichtigste Wert ist auf der funktionalen Ebene zu finden. "Aufwand reduzieren" adressiert genau die beiden Herausforderungen, denen Beate Beratung in ihrem Alltag begegnet. Daneben wurden noch die drei Werte "integriert", "Vielfalt" und "Motivation" ausgewählt, damit wurden die Leitplanken für das Portal gesetzt.
Eine Vision kann mehrere Ebenen haben
Wir kennen unsere Nutzer und wir wissen, wie wir einen Mehrwert schaffen wollen. Was noch fehlt, ist ein Zielzustand in der Zukunft, der vielleicht unerreichbar scheint, aber alle motiviert und vereint - die Vision.
Eine Produktvision kann auf mehrere Arten dargestellt werden: als Satz, als Bild, aber zum Beispiel auch durch Ziel-Elemente in der Wertepyramide. Als Ergänzung zu den Werte-Elementen bietet sich oft eine bildliche Darstellung der Vision an.
Dafür denkt sich das ganze Produktteam fünf Jahre in die Zukunft - in eine sehr erfolgreiche Zukunft, in der das Produkt sich perfekt entwickelt hat und alle Erwartungen übertroffen wurden. Nun bringt das wichtigste Branchenmagazin (oder Webseite) eine Coverstory zum Produkt.
Wie sieht dieses Magazin-Cover aus? Gemeinsam gestaltet und am besten anschließend im Team-Arbeitsbereich aufgehängt, bleibt dieses Zielbild immer präsent. In Kombination mit den Werte-Elementen hat man einen zuverlässigen Kompass, der hilft, den richtigen Weg zu finden.
Im Falle des Portals hat sich das Team auf einen Slogan für das Produkt geeinigt: "Einfach beraten!" Dieser Satz ist sehr einprägsam, fasst den Kern des Produkts zusammen und beschreibt auch das Hauptziel der Persona Beate Beratung auf den Punkt.
Mit dem Visions-Dreiklang aus Nutzer, Werte-Elementen und Coverstory sind wichtige Grundlagen und Wegweiser für die agile Entwicklung gelegt und die Suche nach dem besten Weg zu diesem Ziel kann beginnen.
Marcel Gießler begleitet seit mehr als zehn Jahren Teams und Organisationen aus verschiedenen Branchen als Transformation Coach, Agile Coach oder Scrum Master und hält Trainings und Workshops im weiten Feld der Agilität.
Weitere Informationen zum Thema Agile gibt es hier in unserem Karriere-Ratgeber
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Personas: Der erste Schritt zur Vision sind die Nutzer |
Das Problem ist nicht die Motivation, Geld sparen zu wollen, sondern die Unfähigkeit...
Ohne Produktvision ist die Arbeit an einem Produkt sinnlos. Egal ob man "agil" oder "nach...
Grundsätzlich ein wichtiger und richtiger Artikel. Ich bin aber über folgenden Satz...
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