Agbresa: DLR steckt Probanden für Weltraumgesundheit ins Bett
Das DLR, die Esa und die Nasa starten gemeinsam eine Studie zur Weltraumgesundheit: Probanden legen sich für zwei Monate ins Bett. Mit einer Zentrifuge wollen die Forscher künstlich Schwerkraft erzeugen, die die Knochen und Muskelschwund verringern soll.

Ab ins Bett: Für die Wissenschaft legen sich heute zwölf Testpersonen für zwei Monate ins Bett. So wollen Wissenschaftler testen, ob sich mit Hilfe von künstlich erzeugter Schwerkraft die Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf den Körper verringern lassen. Artificial Gravity Bed Rest Study (Agbresa) nennen die Forscher die Studie.
Wissenschaftler nutzen bereits seit längerem Langzeitstudien im Bett, um die Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf den menschlichen Körper zu testen. So lassen sich der Muskelschwund und der Verlust an Knochendichte simulieren, die Astronauten im Weltraum, etwa auf der Internationalen Raumstation (International Space Station, ISS), erleiden. Bei dieser Studie wollen die Forscher testen, ob sie diesen Symptomen durch künstlich erzeugte Schwerkraft entgegenwirken können.
Die Probanden, acht Männer und vier Frauen, legen sich für 60 Tage ins Bett. Das Kopfteil ist um sechs Grad nach unten geneigt, damit ihnen das Blut und andere Körperflüssigkeiten in Richtung Kopf fließen. Sie müssen sicherstellen, dass immer eine Schulter die Matratze berührt. Einige der Probanden kommen einmal am Tag in die Kurzarm-Humanzentrifuge des DLR, die sie rotieren und so Schwerkraft simulieren wird.
Durch die Zentrifugalkräfte, deren Intensität an die Größe der Testperson angepasst wird, wird der Blutfluss in die Füße gefördert. Die Forscher wollen herausfinden, ob das die Effekte der Schwerelosigkeit mindert. Im Laufe der Studie führen zudem die Forscher verschiedene Tests an den Probanden durch, unter anderem der Herz-Kreislauf-Funktion, zur Stärke der Muskeln, des Stoffwechsels sowie der kognitiven Leistungsfähigkeit.
Nach den 60 Tagen im Bett bleiben die Probanden noch einige Tage zur Erholung beim DLR in Köln. Insgesamt wird der Aufenthalt inklusive einer Eingewöhnungsphase 89 Tage dauern. Im September soll eine zweite Testgruppe mit ebenfalls zwölf Personen starten. Dafür sucht das DLR noch Probanden.
Agbresa ist ein Gemeinschaftsprojekt der Europäischen Raumfahrtagentur (Esa), der National Aeronautics And Space Administration (Nasa) und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Durchgeführt wird es am Envihab des DLR-Instituts für Luft- und Raumfahrtmedizin in Köln.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed