Abtreibungsdebatte bei Jauch und Lanz machte Domian sauer
Lohmann, Chefredakteur des privaten katholischen Fernsehsenders K-TV, hatte in der ARD-Talkshow von Günther Jauch gesagt, Abtreibung sei eine schwere Sünde, auch wenn die Schwangerschaft durch eine Vergewaltigung entstanden sei. Auch ein Auftritt des konservativen Katholiken in einer ZDF-Sendung von Markus Lanz erregte den Ärger von Domian. "Was für ein Bullshit", kommentiert Domian auf Facebook und warf Lohmann vor, "missionarischen Durchfall" zu verbreiten.
Das Posting ist in seiner Timeline nicht mehr zu sehen, über eine URL, die auf der Seite des socialmediawatchblog zu finden ist, kann der Eintrag noch aufgerufen werden. Domian schreibt hierzu: "Offensichtlich aber haben fanatische Kirchenanhänger bei Facebook so viel Wind gemacht, dass man dort eingeknickt ist. Das finde ich ausgesprochen erschreckend. Übrigens sind auch meine Posts zur Homo-Ehe verschwunden. Aber wen wundert das nun noch?"
So schreibt es Domian - und Facebook gibt sich kleinlaut. In einer Reaktion an SZ.de spricht eine Facebook-Sprecherin von einem "(menschlichen) Fehler". Dieser sei "ärgerlich und bedauernswert", aber "leider nicht rückgängig zu machen". Es handele sich aber um "keine Zensur". Konkret schreibt Facebook: "In dem Bemühen, die vielen Reports von Nutzern, die wir jeden Tag erhalten, schnell und effizient zu bearbeiten, schaut sich unser User Operations-Team Hunderte von Tausenden von Reports zu Inhalten jede Woche an, und wie man erwarten könnte, machen wir gelegentlich einen Fehler und blockieren einen Inhalt, den wir nicht hätten sollen. Unsere Reporting-Systeme sind dafür entwickelt, Menschen vor Missbrauch, Hass-Rede und Mobbing zu schützen und es ist bedauernswert, dass gelegentlich Fehler gemacht werden, wenn solche Reports bearbeitet werden. Und wir wissen, dass dies frustrierend sein kann, wenn wie in diesem Fall, solch ein Fehler passiert."
Domian hat angekündigt, in der nächsten Zeit nichts mehr zu posten, um "die Dinge zu klären. Auch um zu vermeiden, dass meine Texte wieder gelöscht werden."
Nachtrag vom 20. März 2013, 8:25 Uhr
Domian, der zunächst ankündigte, erst einmal nichts mehr auf Facebook zu posten, um "die Dinge zu klären", hat inzwischen die Entschuldigung von Facebook akzeptiert. Er schreibt auf seinem Profil:
"Ihr Lieben, Facebook hat sich entschuldigt. Ich nehme die Entschuldigung an. Und euch danke ich für die überwältigende Unterstützung. Das hat mich sehr beeindruckt. Gemeinsam also kann man viel bewirken. Eine gute Erfahrung. Immerhin haben mittlerweile 2,7 Millionen Menschen meinen Protest-Text gelesen. Ich hoffe, dass Facebook in Zukunft grundsätzlich und allen Usern gegenüber vorsichtiger, fairer und transparenter auftritt."
Angefügt hat er den papstkritischen Kommentar, den Facebook einst löschte. Um 7:25 Uhr, zehn Stunden nachdem das Posting online ging, war er noch zu lesen.
WDR-Moderator: Domian erhebt Zensurvorwürfe gegen Facebook |
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Die er wenigstens ansatzweise hätte erwähnen können, so haben sich über Jahrtausende die...
Er darf schon. Aber ich verstehe nicht wieso.
Es würde so gut passen, wenn sie auf FaceQL setzten. .-)
Das ist ja praktisch dass ganze deutschsprachige Internet. Ohne die aufwendige Werbung...
Korrekt, Facebook darf Nachrichten löschen und korrekt ist auch das man Facebook nicht...