Ein Politikum, das auch Zattoo interessiert
Indem die größten Free-TV-Anbieter der USA aufgrund des Treibens eines frechen Startups den Abschied vom terrestrischen Fernsehen androhen, machen sie den Fall zu einem Politikum und verhelfen Aereo, das für 2013 die Expansion in 22 neue Regionen plant, zu enormer Bekanntheit. Zusätzliche Brisanz erhält der Streit, weil mit dem ehemaligen Fox-CEO und Medienmogul Barry Diller, der 20,5 Millionen Dollar in Aereo investiert hat, nun jemand die Strukturen der US-Fernsehlandschaft infrage stellt, die er vor 30 Jahren selbst maßgeblich mitgeprägt hat.
Die Ära der Digitalisierung ist gekennzeichnet von stetigen Konflikten zwischen alt und neu, zwischen etablierten Konzernen und Startups, zwischen Besitzstandswahrern und Veränderern. Die Causa Aereo ist ein Beispiel dafür und erhitzt angesichts der ungebrochenen Liebe der US-Amerikaner zum Fernsehen besonders die Gemüter.
Interessante Entwicklung auch für Zattoo
Die Auseinandersetzung um Aereo könnte durchaus auch hierzulande Auswirkungen haben. Denn anders als in der Schweiz, dem Heimatland zahlreicher TV-Streaming-Dienste, wo die Rechtevergabe zentral über eine Verwertungsgesellschaft läuft, müssen Streamingdienste in Deutschland ebenfalls mit jedem Sender separat verhandeln.
Aufgrund einer etwas anderen TV-Landschaft mit starken öffentlich-rechtlichen Sendern, die der Weiterverbreitung nicht im Wege stehen, ist es Zattoo gelungen, hierzulande ein einigermaßen attraktives Senderportfolio zusammenzustellen, auch ohne ein Empfangsantennenmodell wie das von Aereo. Ab Sommer werden auch die bisher fehlenden Sender der RTL-Gruppe in das Liveprogramm aufgenommen. Zattoo betont zwar, die Spielregeln der Medienkonzerne befolgen zu wollen. Doch am Firmensitz in Zürich wird genau beobachtet, wie sich die US-Debatte weiterentwickelt und wie sie die Sicht auf die künftige Distribution von Free TV beeinflusst.
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Aereo: Kleine Antennen versetzen Fox und CBS in Panik |
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...dann schaltet man halt weg...
Das dürfte aber gerade bei CBS kein Problem sein, da die ihren Content selber...
Ja so denkt sich das AngryPete.
Großkonzerne halt.