Ähnliche Domains: Facebook verklagt Namecheap
Facebook will an die Daten von 45 Domaineigentümern, die Domains wie facebo0k-login.com bei Namecheap registriert haben. Der Domainhändler wirft Facebook die Umgehung rechtlicher Standards vor. Nun hat Facebook Klage eingereicht.

Facebook hat eine Klage gegen den Domainhändler Namecheap sowie dessen Proxy-Dienst Whoisguard eingereicht. Grund dafür sind 45 über die Dienste registrierte Domains, "die auf die Täuschung von Nutzern abzielen, indem sie vorgeben, mit Facebook-Anwendungen verbunden zu sein", schreibt der Facebook-Anwalt Christen Dubois in einer Mitteilung. Namecheap wirft Facebook vor, die Privatsphäre ihrer Kunden verletzen zu wollen und rechtliche Schutzmaßnahmen zu umgehen.
Facebook scanne regelmäßig nach Domains, die ihre Markenrechte verletzen, erklärt Dubois. So sei Facebook auf Domains wie instagrambusinesshelp.com, facebo0k-login.com, whatsappdownload.site und 42 weitere aufmerksam geworden, die über Namecheap registriert wurden und per Whoisguard geschützt seien.
Mit dem Proxy-Dienst können Domaineigentümer ihre Daten wie Name, Wohnadresse, Telefonummer und E-Mail-Adresse schützen: Diese werden zwar von Namecheap erfasst, jedoch nicht in die öffentlich zugängliche Whois-Datenbank gespeichert. Dort hinterlegt Namecheap die Daten des Proxys Whoisguard. Auf diese Weise würden Domaineigentümer vor "Spammern, Marketingfirmen und Online-Betrügern" geschützt, beschreibt Namecheap den Dienst. Auch andere Domainanbieter wie Gandi oder Njalla bieten ähnliche Dienste.
Um an die Daten der Domaineigentümer zu kommen, habe Facebook zwischen Oktober 2018 und Februar 2020 Anfragen an Namecheap geschickt, jedoch "trotz ihrer Verpflichtung, Informationen über die Domains zu liefern, die Markenrechte verletzen, lehnte [Namecheap] eine Zusammenarbeit ab", schreibt Dubois. Daher habe Facebook nun Klage eingereicht. Eine ähnliche Klage habe Facebook bereits im Oktober 2019 gegen die Registrierungsstelle OnlineNIC eingereicht.
Namecheap betont jedoch, dass sie die geschützten Daten ihrer Whoisguard-Kunden nicht freiwillig, sondern nur mit einem gerichtlichen Beschluss herausgeben. Facebook habe versucht, diesen rechtlichen Schutz mit ihren Anfragen zu umgehen, schreibt Namecheap in einem Blogeintrag.
"Wir entfernen täglich aktiv bewiesenen Missbrauch unserer Dienste. Wenn es keine eindeutigen Beweise für Missbrauch gibt oder wenn es sich um eine reine Behauptung einer Markenrechtsverletzung handelt, weist Namecheap Beschwerdeführer wie zum Beispiel Facebook an, das branchenübliche Protokoll zu befolgen", sagte Richard Kirkendall, CEO von Namecheap. Möglicherweise sei Facebook bereit, die Privatsphäre seiner Kunden auf seiner Plattform derart zu verletzen, Whoisguard jedoch schütze die Daten seiner Kunden.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Och sehe hier Maßnahmen ergreifen nicht kritisch. Zumal die Behörden ja eh nix dagegen...
Christen Dubios statt Facebook-Anwalt Christen Dubois
Jaja, Missbrauch wird unterbunden und entfernt. Nur merkt man das nicht. Hoffe Facebook...