Adventure-Königin: Jane Jensen setzt auf Kreativiät - und Kickstarter
Ein Abenteuer für Gabriel-Knight-Fans, ein Gray-Matter-Nachfolger oder etwas Historisch-Romantisches für Jane-Austen-Fans: Adventure-Königin Jane Jensen hat viele Ideen und will sie nun über Kickstarter mit überzeugten Fans umsetzen.

Jane Jensen und ihr Mann Robert Holmes planen die Gründung eines neuen, auf Adventures für PC und Tablets spezialisierten Spielestudios namens Pinkerton Road Studio. Wie andere Veteranen der Spielebranche versuchen sie über die Finanzierungsplattform Kickstarter.com das nötige Geld zusammenzubekommen.
Allerdings geht es Jensen nicht um ein einzelnes Spiel, das finanziert werden soll, sondern um gleich mehrere Spiele, die von heute bis Juni 2013 entwickelt werden konnten. Das Prinzip der Unterstützung beschreiben Jensen und ihr Mann als Community Supported Gaming (CSG), in Anlehnung an Community Supported Agriculture (CSA) - bei der Bauernhöfe zahlenden Abonnenten wöchentlich frisch geerntetes Gemüse zukommen lassen.
Ideen für mindestens drei Spiele
Wer dem Pinkerton-Road-Studio über Kickstarter hilft, bis 19. Mai 2012 auf das angepeilte Ziel von 300.000 US-Dollar zu kommen, kann mitentscheiden, welches von Jensons Spielkonzepten als Erstes umgesetzt wird und bekommt je nach Höhe der finanziellen Unterstützung kostenlosen Zugang zu einem, mehreren oder allen in dieser Entwicklungsperiode entstandenen Spielen. Wird die Summe deutlich überschritten, soll ein Spiel zusätzlich produziert werden können.
In einem Video auf Kickstarter redet Jensen über ihre drei Spielkonzepte. Interviewt wird sie dabei von ihrer Tochter, Raleigh Holmes, die bereits an der Musikuntermalung für das Mystery-Adventure Gray Matter mitgewirkt hat. "Gray Matter 2 ist definitiv auf der Liste", so Jensen. "Ich habe eine spaßige Idee dafür."
Die zweite Adventure-Idee - das "Anglophile Adventure" - könnte zum Ende des 18. oder Anfang des 19. Jahrhunderts spielen. "Wie du weißt, liebte ich immer Jane Austen, Thomas Hardy und all diese alten englischen Romanautoren", so Jensen in dem Video. "Nun, ich wollte immer ein Spiel machen, das in dieser Periode spielt."
Das dritte Konzept nennt Jensen Moebius und beschreibt es als "eine Mischung aus Historie und Fiktion, mit glamourösen realen Orten und mit einem fesselnden Plot-Aufhänger". Jensen weiter: "Ich glaube, Gabriel-Knight-Fans werden es wirklich lieben!" Viel dazu will sie allerdings nicht verraten, nur, dass der Protagonist von einem mysteriösen Gönner zu verschiedenen Veranstaltungen oder Geschehnissen geschickt wird, die es zu untersuchen gilt.
Mehr kreative Freiheit
Laut Jensen können bei der neuen Art der Finanzierung klassische Investoren oder große Spielepublisher umgangen werden. Bei Investoren müsste man einen großen Teil des Unternehmens weggeben und damit auch Kontrolle über die Vision und Produktstrategie des Studios abtreten. Wenn große Publisher die Finanzierung übernehmen, verlöre man die Rechte an der Marke und hätte keine Kontrolle mehr über Fortsetzungen.
"Und natürlich finanzieren sie einen auch gar nicht erst, wenn man nicht dieselbe Idee hat, wie Spiele produziert werden sollten", so Jensen. "Für uns liegt der Sinn in der Gründung eines Studios darin, unsere eigene Roadmap zu schaffen und unserer Kreativität freien Lauf zu lassen - und nicht nur unter einem neuen Namen weiter Spiele für andere zu machen. Das CSG-Modell erlaubt uns das."
Ehrgeiziges Ziel
Im Moment sieht es so aus, als ob der ehrgeizige Plan aufgehen könnte - die Zahl der Unterstützer auf Kickstarter wächst stündlich. Und es konnten innerhalb kurzer Zeit bereits Versprechen über 45.000 US-Dollar von derzeit fast 600 Unterstützern eingesammelt werden. Kickstarter-üblich wird Pinkerton Road aber erst Geld bekommen, wenn das selbstgesetzte Mindestziel erreicht ist.
Um die 300.000 US-Dollar zu knacken, hat Jensen noch einige Wochen Zeit. Untätig ist Jensen bis dahin nicht - im Sommer 2012 soll mit Lucy's Big Adventure ein selbst finanziertes interaktives Kinderbuch - eine Mischung aus E-Book und Spiel - veröffentlicht werden.
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Also ich weiß nicht ob die Verbreitung von Tablets und die allgemein sehr viel besser...