Adva: Bayerischer 5G-Ausrüster bringt mehrere GBit/s in den Zug
Die Versorgung mit Mobilfunk und Wi-Fi in der Bahn ist weiter nicht gelöst. Bei einem EU-Projekt wurden jetzt mehrere GBit/s in den Zug übertragen.

Der Anbieter von Telekommunikationsausrüstung Adva hat den 5G-Einsatz in Verbindung mit Glasfaser für den Schienenverkehr demonstriert. Das gab das Unternehmen aus dem bayerischen Martinsried am 21. Januar 2020 bekannt. Mit einer kombinierten Ausrüstung aus glasfaser- und funkbasierten Technologien gelang es in dem Versuchsnetz, Verbindungen mit Datenraten von mehreren GBit/s zu schnell fahrenden Zügen herzustellen.
Das Handover zwischen Zügen und Basisstationen ist eine große Herausforderung. Unter Nutzung von Advas passiver optischer WDM-PON-Technik G.metro sowie der Edge-Aggregation FSP 150 wurde eine Netzarchitektur aufgebaut. Access Points mit Millimeterwellen-Technologie stellten die Verbindung zu den Zügen her, um Breitband für die Fahrgäste und betriebliche Anwendungen bereitzustellen.
Als Teil des EU-Projekts Horizon 2020 5G-Picture wurde die Vorführung durchgeführt von Adva, dem US-Unternehmen Blu Wireless Technology, dem italienischen Konsortium Cnit, dem spanischen Bau- und Infrastrukturunternehmen Comsa Industrial und dem örtlichen Eisenbahn- und Infrastrukturbetreiber Ferrocarrils de la Generalitat de Catalunya (FGC).
Das 5G-Picture-Versuchsnetz wurde an drei Stationen des FGC-Netzes in Barcelona aufgebaut und verband Endgeräte und Server. Entlang der Strecke wurden Funksysteme mit Wellenlängen im Millimeterbereich eingesetzt. Adaptive Antennensysteme richteten sich selbstständig auf die Dachantennen des Zuges aus, um maximale Übertragungsraten zu erzielen. Die Funkzellen wurden mit passiven Wellenlängenmultiplex-Add/Drop-Knoten (WDM, Wavelength Division Multiplexing) angebunden. Das G.metro-System von Adva unterstützt eine Datenrate von 10 GBit/s mit niedriger Signallaufzeit. Entlang dem Streckennetz wurde der Datenverkehr mit einer paketoptimierten Übertragungstechnik von Adva und Datenraten von 100 GBit/s an das Kernnetz des Eisenbahnbetreibers angebunden. "Unsere Fahrgäste möchten jederzeit auf breitbandige Datendienste zugreifen", sagte Carles Terés Casals, Direktor für Forschung und Entwicklung bei FGC.
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