Adtran: Telekom reduziert Super-Vectoring-Bestellungen

Die Telekom kürzt bei ihrem US-Zulieferer die Bestellungen für Super-Vectoring-Linecards, was mehrere Analysten auf die Ausgaben für 5G zurückführen. Zugleich wird für 2020 bei Adtran mehr G.fast bestellt.

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Eine Linecard für Super Vectoring
Eine Linecard für Super Vectoring (Bild: Deutsche Telekom)

Die Deutsche Telekom hat bei ihrem US-Zulieferer für Super-Vectoring-Linecards Adtran starke Kürzungen vorgenommen. Analysten führen dies laut einem Bericht von Lightreading auf die hohen Ausgaben für die 5G-Frequenzen zurück und vermuten eine Verspätung beim Ausbau mit Super Vectoring. Zugleich wird die Telekom im nächsten Jahr verstärkt auf G.fast für FTTB (Fiber To The Building) von Adtran setzen.

Der US-Ausrüster Adtran habe seine Umsatzprognose für den weiteren Jahresverlauf gesenkt, da die Investitionsausgaben bei einem "europäischen Tier-1-Carrier-Kunden" gesunken seien, sagte Michael Foliano, Chief Financial Officer von Adtran, während einer Telefonkonferenz mit Analysten zu den Quartalsergebnissen des US-Festnetzausrüsters.

Adtran hat den Kunden nicht namentlich genannt, laut Analysten handelt es sich aber um die Telekom, die der einzige europäische Kunde ist, auf den mindestens zehn Prozent der Umsätze von Adtran entfallen.

Adtran rechnet jetzt mit einem Umsatz von 130 bis 150 Millionen US-Dollar im dritten Quartal, verglichen mit 156 Millionen US-Dollar im zweiten Quartal.

2020: mehr G.Fast statt Super Vectoring?

Mit Super Vectoring sind Datenraten von bis zu 250 MBit/s im Download und ein Upload von bis zu 40 MBit/s erreichbar. Die spektrale Bandbreite wird von 17 MHz auf 35 MHz ausgeweitet. Benötigt wird eine andere Linecard mit größerem Prozessor im Multifunktionsgehäuse des Netzbetreibers, das zuvor mit Glasfaser erschlossen sein muss. Die Zahl der Anschlüsse mit bis zu 250 MBit/s stieg bei der Telekom Anfang Juli auf fast 22,5 Millionen. Zuvor hatte das Unternehmen angekündigt, Super Vectoring bis zum Jahresende auf rund 28 Millionen Haushalte auszudehnen.

Adtran-Chef Thomas Stanton sagte Analysten, dass die Kürzungen Auswirkungen auf den Verteilungszeitplan seines Tier-1-Kunden haben würden. "Was Super Vectoring anbelangt, so geht das weiter, wenn auch etwas verzögert, aber es geht weiter und es ist geplant, dass dies bis zum nächsten Jahr so bleibt", sagte er auf Fragen. "Tatsächlich sind wir sehr zuversichtlich, dass wir den Rollout nicht nur fortsetzen, sondern unsere Präsenz im nächsten Jahr innerhalb dieses Kundenstamms sogar erweitern können."

Eine Möglichkeit wäre, dass die Telekom derzeit mehr Geld bei einem anderen Zulieferer ausgibt, dem chinesischen Ausrüster Huawei. Adtran hatte im Dezember 2011 das Geschäft mit Ausrüstung für Festnetz-Breitband von Nokia Siemens Networks gekauft. Im Rahmen der Transaktion wechselten 400 Beschäftigte von Nokia Siemens zu Adtran. Adtran mit Hauptsitz in Huntsville im US-Bundestaat Alabama ist zusammen mit Huawei Ausrüster für Super Vectoring der Telekom.

MKM-Analyst Michael Genovese bewertet in einer Studie zu den Ergebnissen von Adtran: "Im vergangenen Monat hat die Deutsche Telekom mehr als 2 Milliarden US-Dollar für 5G-Frequenzen ausgegeben, und es sieht so aus, als würde sie für den Rest des Jahres 2019 weniger für Ausrüstung ausgeben." Auch George Notter von Jefferies erklärte in einem Bericht zu Adtran:"Adtran geht davon aus, dass die langsameren Ausgaben bei der Deutschen Telekom bis zum Jahresende anhalten werden."

Adtran erwartet eine Erholung im nächsten Jahr und gibt an, mit demselben Betreiber einen Großauftrag über den Einsatz von G.fast abgeschlossen zu haben. Die Technik dient in Deutschland zur Inhouseaufrüstung des Kupferkabels bei FTTB.

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