Adblocker: Facebook will Werbeblocker aushebeln

Facebook will künftig die Blockade von bestimmten Online-Werbeanzeigen durch so genannte Adblocker technisch aushebeln. Zugleich kündigte das weltgrößte soziale Netzwerk neue Werkzeuge an, mit denen Anwender selbst festlegen können, welche Onlinewerbung sie sehen wollen und welche nicht.
Werbeanzeigen sollen sich besser personalisieren lassen
Facebook-Manager Andrew Bosworth räumte in einem Blog-Beitrag(öffnet im neuen Fenster) ein, dass es derzeit viel schlechte Onlinewerbung gebe: "Werbeanzeigen, die Inhalte, die wir lesen möchten, verdecken, Werbeanzeigen, die die Ladezeiten verlängern, oder Werbeanzeigen, die uns Dinge verkaufen wollen, die uns nicht interessieren." Facebook wolle hier Abhilfe schaffen.
Anwender bekämen erweiterte Werbeanzeigeneinstellungen zur Verfügung gestellt. Wenn Nutzer sich beispielsweise nicht für Katzen interessierten, sollen sie künftig keine Werbung für Katzenfutter mehr erhalten.
Wie das Aushebeln der Werbesperren durch Anwendungen wie Adblock Plus technisch funktionieren wird, teilte Facebook nicht mit. Das Umgehen der Werbeblocker betrifft die Nutzung von Facebook auf einem Desktop-Rechner oder Laptop. In den mobilen Apps von Facebook spielen Werbeblocker derzeit keine Rolle.
Nachtrag vom 10. August 2016, 13:20 Uhr
Der Hersteller von Adblock Plus, die Kölner Eyeo GmbH, kritisierte die Entscheidung von Facebook. "Dies ist ein bedauernswerter Schritt, da hier gegen die Entscheidung der Nutzer gehandelt wird. Trotzdem ist die Neuerung kein großes Problem und die Konsequenzen bleiben vorerst abzuwarten" , teilte das Unternehmen mit. In einem Blogbeitrag(öffnet im neuen Fenster) forderte Eyeo, dass die Nutzer selbst entscheiden sollten, ob sie Werbung sehen möchten oder nicht. "Anstatt unsere Zeit mit dem Katz-und-Maus-Spiel und anderen kurzfristigen Lösungen zu verschwenden, sollten wir besser daran arbeiten, Nutzer, die sich bewusst aus der traditionellen Online-Werbung ausgeklinkt haben, auf eine respektvolle Art und Weise anzusprechen."



