Adaptive Sync: Neuer Vesa-Standard für bessere Vergleichbarkeit
Einheitliche Tests und neue Logos sollen für Vergleichbarkeit bei Monitoren und Laptopdisplays mit Adaptive Sync sorgen.

Adaptive Sync ist seit 2014 Teil des Displayport-Standards, wie ein Monitor es umsetzt, war bislang aber nicht festgelegt. Wer aktuell ein Display mit variabler Bildrate sucht, kann schlecht vergleichen. Hersteller können angegebene Parameter, beispielsweise die Latenz bei Farbwechseln, unter beliebigen Bedingungen messen. Abhilfe soll ein von der Video Electronics Standards Association, kurz Vesa, standardisiertes Messverfahren schaffen.
Monitore und Laptopdisplays, die den Testparcours (PDF) erfolgreich absolvieren, darf der Hersteller mit einem von zwei neuen Logos schmücken. An Gamer richtet sich Vesa Certified Adaptivesync, das zusätzlich noch die maximal vom Display unterstützte Bildrate enthält, beispielsweise 144, 165, 240 oder 360 Bilder pro Sekunde. Das Logo Vesa Certified Mediasync ist für langsamere Displays gedacht und soll etwa die Darstellung von Filmen ohne Bildfehler sicherstellen.
Im Rahmen der Zertifizierung werden insgesamt 50 verschiedene Tests durchgeführt. Die Bedingungen, unter denen sie stattfinden, sind vorgegeben. Sie werden mit den Werkseinstellungen des Displays bei Raumtemperatur durchgeführt. Neben der variablen Bildrate werden auch zehn feste Bildraten überprüft, die für die Wiedergabe von Filmen relevant sind.
Umfangreicher Testparcour
Die Tests für beide Logos sind fast identisch, für das Mediasync-Zertifikat sind einige Anforderungen jedoch geringer. Die Farbwechsellatenz wird hierfür nicht gemessen, für das Adaptivesync-Logo muss sie unter 5ms liegen. Das wird anhand einer 5x5-Testmatrix geprüft, die fünf verschiedene Sequenzen an Graustufen prüft - jede einzelne 20 Mal.
Dabei wird gleichzeitig auf sogenanntes Über- und Unterschießen bei Farbwechseln geprüft. Dieses führt dazu, dass Pixel zu hell (Dunkel-Hell-Übergang) oder zu dunkel (Hell-Dunkel-Übergang) dargestellt werden und verringert die Bildqualität. Es entsteht, wenn ein Display im sogenannten Overdrive betrieben wird. Dabei wird eine höhere Spannung genutzt, um die Flüssigkristalle schneller in die gewünschte Position zu bringen. So kann mit einem Display eine höhere Bildfrequenz erreicht werden - auf Kosten der Qualität.
Außerdem wird getestet, wie schnell das Display auf Änderungen der Bildfrequenz reagiert. Auch der Jitter, die Differenz der Anzeigedauer der Einzelbilder, muss enge Grenzen einhalten. Lediglich eine halbe Millisekunde Toleranz ist erlaubt, was für eine gleichmäßige Wiedergabe von Filmen und Videos sorgen soll. Deren Bildrate liegt meist unter der minimalen Bildrate des Displays, so dass jedes Bild mehrfach vom Display dargestellt werden muss. Bei einfach realisierter Kontrolllogik kann dies dazu führen, dass einzelne Bilder des Videos länger dargestellt werden als andere - es läuft ungleichmäßig.
Zertifiziert werden kann prinzipiell jeder Monitor, der über Displayport angeschlossen wird, auch wenn er USB-C Alt-Mode nutzt. Hersteller müssen auch nicht neu entwickeln, sondern können ihre Monitore in eines der zertifizierten Testlabore schicken. Auf einer eigenen Homepage wird eine Liste der zertifizierten Geräte gepflegt - aktuell ist sie noch sehr kurz.
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