ADAC: Lkw-Abbiegeassistenten zum Nachrüsten sind teils sinnlos
Der ADAC hat Lkw-Abbiegeassistenten getestet, die sich nachträglich einbauen lassen. Nicht immer hilft die Technik, Radfahrer zu erkennen.

Der ADAC hat Alltagstauglichkeit und Unfallvermeidungspotenzial von Lkw-Abbiegeassistenten getestet. Dabei war ein Nutzen für die Verkehrssicherheit bei weniger als der Hälfte der getesteten Geräte feststellbar.
Ab 2024 müssen neu zugelassene Lkw ab 3,5 Tonnen mit einem Abbiegeassistenten ausgerüstet sein, doch die Technik kann auch in vorhandene Fahrzeuge eingebaut werden. Sie soll dem Fahrer zeigen, ob sich Fußgänger, Radfahrer oder andere Verkehrsteilnehmer im toten Winkel befinden oder bald dort sein werden. Neun der Nachrüst-Assistenten hat der ADAC getestet. Sie erfüllen technisch die Förder-Voraussetzungen des Bundesverkehrsministeriums, das Geld für die Nachrüstung im Rahmen der Aktion Abbiegeassistent bereitstellt.
Nach ADAC-Angaben arbeitet nicht einmal die Hälfte der untersuchten Systeme so zuverlässig, dass daraus ein höheres Maß an Verkehrssicherheit entsteht. Von Abbiegeassistenten, die ausschließlich auf Basis von Ultraschallsensoren arbeiten, rät der ADAC ab.
Überprüft wurde, ob die Geräte rechtzeitig auf Inlineskater und Rollstuhlfahrer reagieren und wie groß der jeweilige Abdeckungsbereich ist. Außerdem wollten die Tester wissen was passiert, wenn sich parkende Autos zwischen Lkw und Radler befinden oder wenn der Blinker nicht verwendet wird.
Vier der neun untersuchten Assistenz-Systeme schnitten mit "mangelhaft" ab, zwei wurden mit "gut" und zwei mit "befriedigend" bewertet. Testsieger ist der Assistent der Eyyes GmbH. Dieses System produzierte im realen Straßenverkehr bei dem Test keine Fehlmeldungen und konnte Radfahrer auch noch in einem seitlichen Abstand von sechs Metern zum Lkw erkennen. Die optische Rückmeldung an den Fahrer ist leicht und verständlich. Allerdings ist der Testsieger mit einem Preis von 3.690 Euro auch das teuerste Gerät.
Fehlalarme machen Lkw-Fahrer unaufmerksam
Fehlwarnungen sind nach Ansicht der Tester kontraproduktiv, weil dadurch die Anwenderakzeptanz sinkt. Systeme, die zwischen Bäumen oder Verkehrsschildern und ungeschützten Verkehrsteilnehmern nicht unterscheiden können, erzeugten besonders viele dieser Ausrutscher. Keines der Systeme konnte Radfahrer korrekt erkennen, wenn sich zwischen der Radfahr- und der Lkw-Spur parkende Fahrzeuge oder andere Hindernisse befanden.
Der ADAC bemängelt nach diesem Testergebnis, dass die Anforderungen des Bundesverkehrsministeriums zu anspruchslos seien.
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Die 3500¤ Pro LKW sind ein Klax gegenüber den Kosten für Tiefbauarbeiten! Ich bin mir...
Baut endlich V2x ein. In wirklich alle Autos. Inkl. Nachrüstsatz. Ist billiger als solche...
Deswegen habe ich nicht-ausgeschilderte Radwege, die über Rechtsabbieger-Auto-Spuren...
defakto kann man sich halt jedes der systeme einbauen um den anforderungen zu genügen...