Activity Pub: Flipboard will Teil des Fediverse werden
Der Geschäftsführer des Newsreaders hält Apps wie Mastodon für eine Revolution. Sein Unternehmen kündigte Unterstützung für das offene Protokoll Activity Pub an.

Flipboard prüft eine Implementierung des Activity-Pub-Protokolls, das auch hinter dem dezentralen sozialen Netzwerk Mastodon steckt. Langfristig sollen Nutzer des Nachrichtenkurationsdienstes dessen "einzigartiges Ökosystem mit allen Diensten und Nutzern im Fediverse verknüpfen können", schreibt CEO und Mitgründer Mike McCue in einem Blogpost. Er sieht im Fediverse - über Activity Pub vernetzten Diensten - eine Revolution und offene Alternativen zu geschlossenen Diensten wie Facebook, Twitter, Tiktok und Instagram.
Dass soziale Medien heute von wenigen großen, proprietären Plattformen kontrolliert werden, sieht McCue als Problem. Deren Geschäftsführer nähmen dabei keine Rücksicht auf die Auswirkungen auf den Zustand von Demokratien oder die psychische Gesundheit der Nutzer, so McCue. "Ein Wandel ist dringend notwendig, und das Fediverse steht für einen grundlegend offeneren und gerechteren Ansatz für soziale Medien."
Eine Unterstützung von Activity Pub ermögliche es Nutzern von Mastodon oder anderen Fediverse-Diensten, Nutzern und Magazinen auf Flipboard zu folgen. "Letztendlich reißt Flipboard die Mauern unseres eigenen Walled Gardens ein, um Nutzern, Kuratoren und Inhaltserstellern mehr Auswahl, mehr Freiheit, mehr Transparenz und mehr Eigenverantwortung zu geben", so McCue.
Ein konkreter Zeitplan für die Einführung von Activity Pub ist noch nicht in Sicht. Schon jetzt startet Flipboard mit Flipboard.social aber den Betrieb einer eigenen Mastodon-Instanz. Mastodon sei so "ähnlich wie Twitter, nur viel offener und viel wohlwollender", erklärt McCue. Außerdem startet ein Beta-Test zum Lesen von Mastodon-Postings über die Flipboard-App.
Flipboard ist nicht das einzige Unternehmen, das Interesse bekundet, Teil des Fediverse zu werden. Tumblr und Flickr prüfen seit Ende 2022 eine Unterstützung von Activity Pub. Auch Nextcloud ermöglicht Zugang zum Fediverse. Sogar das 2022 von Elon Musk übernommene Twitter bekundete 2019 Interesse an einem offenen Standard, ignorierte damals aber das bereits existierende Activity Pub.
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