Activision Blizzard: Halber Lohn für Bobby Kotick - plus 200 Millionen US-Dollar
Activision Blizzard (Call of Duty) senkt das Gehalt seines Chefs - dank einer hohen Sonderzahlung dürfte das Bobby Kotick aber egal sein.

Seit Jahren gibt es auch aus Aktionärskreisen immer wieder Kritik am hohen Gehalt von Bobby Kotick, dem Chef von Activision Blizzard (Call of Duty, World of Warcraft). Nun reagiert das Unternehmen, zumindest auf den ersten Blick: Der bis Ende März 2023 verlängerte Arbeitsvertrag sieht eine Kürzung des Basisgehalts und der Boni um jeweils 50 Prozent vor.
Rückwirkend zum 1. Januar 2021 erhält Kotick somit statt 1,75 Millionen US-Dollar Gehalt die Summe von 875.000 US-Dollar im Jahr. An Boni erhält Kotick maximal 1,75 Millionen US-Dollar, zuvor konnte er 3,5 Millionen US-Dollar einnehmen.
In der offiziellen Mitteilung an die Securities and Exchance Commission (SEC) ist zu lesen, dass Kotick "freiwillig" diese Gehalts- und Bonuskürzung akzeptiert. Der Text legt ungewöhnlich viel Wert darauf, seine Erfolge zu feiern: So habe sich während seiner rund 30jährigen Tätigkeit die Marktkapitalisierung des Unternehmens von 10 Millionen auf nun über 70 Milliarden US-Dollar erhöht.
Was der Konzern nicht erwähnt: Im Sommer 2021 erhält Kotick so gut wie sicher einen Sonderbonus von rund 200 Millionen US-Dollar. Darauf hat unter anderem der Investor CtW Investment Group hingewiesen.
Diese hohe Sonderzahlung ist laut einem Bericht von Kotaku auch deshalb umstritten, weil sie wegen eines besonders hohen Aktienkurses von Activision Blizzard über einen längeren Zeitraum ausbezahlt wird. Dieses Ziel dürfte auch deshalb erreicht worden sein, weil der Kurs aufgrund der hohen Nachfrage nach Games während der Coronapandemie gestiegen ist.
Das würde bedeuten, dass Kotick persönlich extrem stark von der Krise profitiert, während er gleichzeitig etwa 50 Angestellte der E-Sports-Abteilung wegen abgesagter Events erst im März 2021 entlassen hat.
Activision Blizzard steht seit Jahren wegen der hohen Zahlungen an Kotick in der Kritik. Die CtW Investment Group etwa wirft dem Konzern vor, immer "wieder unterschiedliche Wege zu finden, mit denen der CEO unnötig bereichert" werde.
Und die Aktionärsschutzvereinigung As You Sow hat Kotick 2020 auf Platz 16 der am meisten überbezahlten Firmenchefs der USA gewählt.
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Der Artikel zeigt ja schön auf, dass es eben nicht an "ehrlicher Arbeit" (genaugenommen...