Activision Blizzard: Gewerkschaft verhindert und Call of Duty verbuggt

Auch nach der Übernahme durch Microsoft geht Activision nicht auf die Mitarbeiter zu - mit Auswirkungen auf den Zustand von Call of Duty.

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Artwork von Call of Duty
Artwork von Call of Duty (Bild: Activsion Blizzard)

Seit Ende 2021 gibt es Streit zwischen einigen Mitarbeitern, die für die Qualitätssicherung bei Call of Duty zuständig sind, und dem Management des Spielepublishers Activision Blizzard. Nun hat der Konzern bekanntgegeben, sein Veto gegen die Gründung einer Gewerkschaft einzulegen.

Allerdings muss man dazusagen, dass die Arbeitnehmervertretung zwar den Namen Game Workers Alliance (GWA) tragen soll, die Beteiligten sprechen ausdrücklich von "Union" - also Gewerkschaft.

Das nordamerikanische Mitbestimmungsrecht ist aber anders aufgebaut als das deutsche, letztlich geht es eher um eine Art Betriebsrat. Dennoch, es geht auch um Grundsätzliches: Die Game Workers Alliance wäre die erste derartige Interessenvertretung bei einer großen Spielefirma in den USA.

Microsoft, das momentan die Übernahme von Activision Blizzard für 68,7 Milliarden US-Dollar plant, hat sich in der Sache bislang nicht öffentlich geäußert.

Der Streit eskaliert schon seit Wochen, und das hat Auswirkungen auf Call of Duty. Schon länger berichten Spieler, dass es vor allem im Free-to-Play-Ableger Warzone auffällig viele Bugs gibt. Bei Vanguard wurde der Start von Season 2 um zwei Wochen verschoben, was auch an der Auseinandersetzung liegen soll.

Activision hätte nach einer ersten Abstimmung mit einer vorläufigen Duldung die Game Workers Alliance akzeptieren können. Das hat das Unternehmen abgelehnt und dabei laut Game Informer unter anderem gesagt, dass man mit "einer direkten Kommunikation zwischen Managern und Mitarbeitern schnell reagieren und die besten Ergebnisse und Möglichkeiten für die Angestellten" erreichen würde - eines der üblichen Argumente von Firmen, die formalere Bündnisse verhindern wollen.

Die Gründung der Game Workers Alliance kann durch den Einspruch von Activision zwar nicht verhindert werden, aber er wird schwieriger. Das Unternehmen versucht durchzusetzen, dass nicht nur die im Kern betroffenen Mitarbeiter der Qualitätssicherung bei Wahlen abstimmen dürfen, sondern auch andere Angestellte - die im Zweifel bessere Arbeitsbedingungen und damit keinen so großen Bedarf an Gewerkschaften oder Betriebsräten haben.

Betroffen sind Entwickler in Wisconsin

In dem Streit geht es um rund drei Dutzend Mitarbeiter von dem zu Activision gehörenden Entwicklerstudio Raven Software, die in der Stadt Madison im Bundesstaat Wisconsin arbeiten.

Im Dezember 2021 wurde einem Teil der Belegschaft gekündigt - soweit bekannt, ohne weitere Begründung. Nach ersten Protesten wurden die meisten oder alle der verbliebenen Mitarbeiter zwar fest angestellt und die Löhne erhöht, dennoch scheint das Betriebsklima vergiftet.

Qualitätssicherung bei Computerspielen ist eine aufwendige und komplexe Aufgabe, sie ist aber auch schlecht bezahlt und gilt zumindest zeitweise als eintönig, weil immer wieder die gleichen Stellen im Spiel unter verschiedenen Bedingungen ausprobiert werden müssen. Es gibt immer wieder Berichte über extrem viele Überstunden - nicht nur bei Activision, sondern auch bei anderen Entwicklerstudios.

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