Activision Blizzard: Erste Arbeitnehmervertretung in großem US-Spielestudio

Nach monatenlangem Kampf - spürbar durch Bugs in Call of Duty - hat die QA-Abteilung von Raven Software eine Arbeitnehmervertertung gewählt.

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Artwork von Raven Software
Artwork von Raven Software (Bild: Raven Software)

Es waren gerade einmal 28 Mitarbeiter der Qualitätssicherung, die bei einer live über Twitch gestreamten Wahl über die Gründung einer Arbeitnehmervertretung abstimmen konnten.

Am Ende stimmten 19 Personen für die Gründung einer Union - was im engen Wortsinn zwar Gewerkschaft bedeutet, tatsächlich aber eher dem entspricht, was im deutschen Sprachgebrauch ein Betriebsrat ist.

Die Wahl fand bei Raven Software in Wisconsin statt. Das Team gehört zu Activision Blizzard und ist vor allem für die Unterstützung anderer Studios zuständig. Bei vielen Entwicklern in den USA gilt die Abstimmung als Erfolg, weil nun erstmals eine Arbeitnehmervertretung bei einem der großen Spielehersteller gegründet wird.

Die Organisatoren bezeichnen die Gruppe als Game Workers Alliance (GWA), sie wird vom National Labor Relations Board gesetzlich anerkannt und kann damit ganz offiziell mit Activision Blizzard in Verhandlungen über Gehalt, Arbeitszeiten und sonstige Konditionen treten.

Der Konzern hat in den vergangenen Monaten gegen die Game Workers Alliance gekämpft. Unter anderem gab es den Versuch, mit Rechtsmitteln durchzusetzen, dass nicht nur die tatsächlich von schlechten Arbeitsbedingungen betroffenen Mitarbeiter abstimmen durften, sondern auch andere - die im Zweifel keinen Bedarf für eine Union sehen und sie deshalb bei der Wahl ablehnen.

Auch nach der Wahl hat eine Sprecherin von Activision Blizzard zu Kotaku gesagt, dass nach Auffassung des Konzerns derartige Entscheidungen für 350 Mitarbeiter nicht durch 19 Personen getroffen werden sollten.

Erst Raven Software, dann andere Studios?

Die Streiks und sonstigen Ausstände der vergangenen Monate hatten spürbare Auswirkungen auf Call of Duty. Im Free-to-Play-Ableger Warzone gab es zeitweise extrem viele Fehler, eine Season von Vanguard konnte erst mit zweiwöchiger Verspätung starten.

Activision Blizzard stellte Ende 2021 fast alle Mitarbeiter der Qualitätssicherung an fast allen Standorten nach immer mehr internen Problemen fest an und erhöhte den Mindestlohn - allerdings nicht beim Team in Wisconsin.

Microsoft als künftiger Besitzer von Activision Blizzard hat sich bislang nicht zu dem Thema geäußert. Generell gibt es die Erwartung, dass das Vorgehen der Mitarbeiter von Raven Software als Blaupause für Spieleentwickler bei anderen Studios dient.

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