4k oder 8-Megapixel-Serienbilder bei Rolleis Actionkamera?
Rollei bewirbt die Actioncam 420 mit 4k-Funktionalität - aber noch mehr als im Fall der Tomtom Bandit handelt es sich hier eher um einen 8-Megapixel-Burst. Bei nur zehn Bildern pro Sekunde noch von Video zur sprechen, ist schon gewagt. So eignet sich der 4k Modus höchstens für die Aufnahme schneller Serienbildsequenzen, selbst einen Urlaubsfilm wird wohl niemand damit drehen wollen. Die weiteren Videomodi rangieren zwischen 60 fps bei Full-HD und bis zu 240 Bildern pro Sekunde im VGA-Format (640 x 480 Pixel). Ähnlich wie das Gopro-Modell bietet die Rollei zudem einen 1440p-Modus mit 30 fps.
Fotos schießt die Actionkamera mit bis zu 12 Megapixeln, im Burst-Modus sind es bis zu zehn pro Sekunde. Der Intervallmodus scheint vernachlässigt worden zu sein, man kann zwischen einer halben Sekunde und einer Minute in sieben Schritten wählen. Zu wenig, finden wir. Ansonsten ist der zeitgesteuerte Selbstauslöser eine gute Idee, wenngleich die mitgelieferte Fernbedienung wohl eher für diesen Zweck infrage kommt.
Mit der Actioncam 420 aufgenommene Videos sind in jeder Auflösung stark digital nachgeschärft. Das macht einen unnatürlichen Eindruck. Die Bilder sehen zwar besser aus als beim Vorgänger Actioncam 410, aber immer noch schlechter als die der anderen Modelle unserem Test. Selbst in der höchsten Qualitätsstufe gibt es sichtbare Kompressionsartefakte, die Farben sind übersättigt. Auch der sogenannte Rolling-Shutter-Effekt ist mitunter sichtbar - es wirkt, als würden vertikale Wellen durch das Bild gehen. Bei schlechten Lichtverhältnissen gibt der Sensor schnell auf, es sind kaum noch Details erkennbar. Im Fotomodus schlägt sich die Rollei etwas besser. Sie kann mit der Sony FDR X-1000 VR mithalten und liefert zu unserem Erstaunen bessere Ergebnisse als die Tomtom Bandit mit ihrem 16-Megapixel-Sensor.
Tourenrad statt Dirt-Bike
Da die Rollei Actioncam 420 erst im Oktober auf den deutschen Markt kam, preschten wir auch mit ihr auf dem Fahrrad durch die Pfützen. Trotz Gopro-Mount war es nicht leicht, eine gute Position an Rahmen oder an der Gabel zu finden. Vermutlich haben spezielle Dirt-Bikes inzwischen eigene Vorrichtungen für Actionkameras, unser altes Tourenrad ist jedenfalls nicht für solche Einsätze gerüstet.
Wenn sich am Rad kein Platz findet, kann man natürlich die Kamera direkt neben oder in eine Pfütze legen, was wir auch taten. Unser Tipp: Im Zweifelsfall immer etwas näher ans Motiv rücken, als es auf den ersten Blick sinnvoll erscheint. Durch die starke Weitwinkeloptik ist sonst viel Wald und wenig Action auf den Bildern.
Mit wenig Licht verschlechtern sich die Bilder der Actioncam 420 rapide. Im Kellertest waren nur noch Objekte im unmittelbaren Scheinwerferkegel der Taschenlampen erkennbar. Im herbstlich schummrigen Fischteich machte sich im Vergleich zur TomTom Bandit starkes Bildrauschen bemerkbar - wir weigern uns, das den Schwebeteilchen im Gewässer zuzuschreiben und bleiben bei unserem Plan, das Teichwasser erst im Frühjahr wieder aufzufrischen.
Der Akku ist wechselbar, aber gut versteckt
Der Akku der Kamera ist wie beim Vorgängermodell wechselbar. Dazu muss die Frontplatte entfernt werden, und es offenbart sich, dass die vier Schrauben in den Gehäuseecken lediglich dekorative Zwecke erfüllen. Je nach Einsatz verringert das Farbdisplay die Akkuslaufzeit beträchtlich. Bei Full-HD-Aufnahmen mit 60 fps war in unserem Testszenario bereits nach 50 Minuten Schluss.
Die Actioncam 420 hat neben einem Mini-USB Anschluss auch einen HDMI-Ausgang, er ist aber nicht für 4k-Video geeignet. Die volle Kompatibilität zum Gopro-Standard garantiert Halterungen für nahezu jeden erdenklichen Einsatzzweck.
Verfügbarkeit
Die Rollei Actioncam 420 ist inklusive Armbandfernbedienung für rund 200 Euro erhältlich.
Fazit zu Rolleis Actioncam 420
Rollei vermarktet die eigenen Produkte meist über den Preis, das trifft ebenso auf die Actioncam 420 zu. Die Kamera ist ein solides Einsteigermodell, das in der Handhabung überzeugen kann. Besonders gefallen uns das Stativgewinde an der Kamera, die mitgelieferte Armbandfernbedienung und das verbaute Farbdisplay. Leider mussten offenbar einige Abstriche gemacht werden, um den Preis niedrig zu halten: Im direkten Sonnenlicht ist der Bildschirm nahezu nutzlos. Dass die Bildqualität nicht an die der fast doppelt so teuren Konkurrenzmodelle heranreicht, verwundert nicht. Wer mit dem Gedanken spielt, sich zunächst eine preiswerte Actionkamera zuzulegen oder auf der Suche nach einem günstigen Zweitgerät ist, kann trotzdem ruhigen Gewissens zugreifen.
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