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Accessibility Services: Google droht Entwicklern mit Ausschluss aus dem Play Store

Google hat Entwickler mit der Löschung ihrer App aus dem Play Store gedroht, sofern diese Accessibility-Service- APIs nicht ausschließlich für Funktionen verwenden, die Nutzern mit Einschränkungen helfen. Dazu zählen eine Reihe von beliebten Hilfs-Apps.
/ Tobias Költzsch
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Im Play Store könnten künftig einige bekannte Apps fehlen. (Bild: Screenshot Golem.de)
Im Play Store könnten künftig einige bekannte Apps fehlen. Bild: Screenshot Golem.de

In einer E-Mail hat Google Entwicklern mit dem Ausschluss ihrer App aus dem Play Store gedroht, sofern diese bestimmte APIs nicht in der eigentlich vorgesehenen Weise verwenden. Konkret geht es um APIs, die die Accessibility Services betreffen, also Hilfsdienste für Nutzer mit körperlichen Einschränkungen. XDA Developers(öffnet im neuen Fenster) liegt die betreffende E-Mail vor.

Google hat abwegige API-Nutzung bisher nicht kritisiert

Bisher konnten Entwickler die Accessibility-Service-APIs unbehelligt auch für Anwendungen nutzen, die klar ersichtlich keine Apps für eingeschränkte Nutzer sind - Google hatte damit kein Problem. Hintergrund sind die Möglichkeiten, die die APIs bieten: So können Apps mit ihrer Hilfe beispielsweise Informationen über andere aktuell laufende Prozesse erhalten oder über jede Tasteneingabe. Eingaben können auch abgefangen und durch andere ersetzt werden.

Making Apps Accessible (Google)
Making Apps Accessible (Google) (03:22)

All diese Funktionen lassen sich dank der Accessibility-Service-APIs auch ohne Root-Zugang nutzen. Eine Reihe beliebter Apps nutzt die APIs daher gezielt, um bestimmte Funktionen zu bieten. Zu den bekanntesten dürfte Tasker gehören, mit der Nutzer einfache "wenn, dann"-Aktionen programmieren können. Andere Apps wie etwa Greenify überwachen die aktuell laufenden Apps und können diese beenden.

Google hat offenbar Sicherheitsbedenken

In der E-Mail weist Google die Entwickler darauf hin, dass die Accessibility-Service-APIs nur noch in der eigentlich angedachten Funktion verwendet werden sollen - nämlich, um Nutzern mit Einschränkungen einen einfacheren Zugang zu bieten. Hintergrund dürfte die Möglichkeit sein, dank der APIs auf eine Reihe von wichtigen Systemprozessen Zugriff zu bekommen, die für Exploits genutzt werden können.

Zwar müssen Nutzer bei Installation einer App, die die Accessibility-Service-APIs verwendet, explizit bestätigen, dass die Anwendung weitreichenden Zugriff erhält. Dies reicht Google aber offenbar nicht mehr aus.

Für Entwickler, die die APIs lediglich verwenden, um einen weitreichenden Zugriff auf Systemkomponenten zu erhalten, dürfte die Ankündigung unter Umständen das Ende ihrer App bedeuten. Benachrichtigte Entwickler haben 30 Tage Zeit, die Berechtigungen aus ihrer Anwendung zu entfernen. Danach werde die App aus dem Play Store genommen.


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