Accessibility-API: Windows 8 soll barrierefrei werden
Verbesserte Sprachausgabe, eine Bildschirmlupe, die auch mit Touchscreen funktioniert, und ein API, mit dem sich das neue Metro-UI steuern lässt, sollen Windows 8 weitgehend barrierefrei machen.

Microsoft hat für Windows 8 einige seiner Unterstützungstechniken für Behinderte überarbeitet. So soll beispielsweise die Sprachausgabe Narrator deutlich schneller reagieren und markierte Texte ohne große Verzögerung vorlesen. Das gilt auch für Texte auf Webseiten, zu denen die Sprachausgabe bislang weitgehend schweigt.
Zudem wurde Narrator um zusätzliche Sprachen und Stimmen erweitert. Neue Konfigurationsoptionen ermöglichen es unter anderem, die Sprechgeschwindigkeit zu beeinflussen.
Verbessert hat Microsoft nach eigenen Angaben auch die Komponenten und Funktionen der UI-Automation, so dass Narrator die Ausgaben von Anwendungen besser vorlesen kann. Zudem kann die gesamte Installation von Windows 8 mit Hilfe von Narrator durchgeführt werden.
Auf Geräten mit Touchscreen folgt Narrator dem Finger und liest vor, was sich darunter befindet, ohne dass dabei Schaltflächen aktiviert werden.
Bildschirmlupe
Die Bildschirmlupe (Magnifier) wurde auch für Touchscreens angepasst, wobei sich Microsoft auf den Vollbildmodus konzentriert, da dieser mit Abstand am häufigsten genutzt wird. Wird die neue Bildschirmlupe auf einem Gerät mit Touchscreen gestartet, zeigt Windows einen Rand rund um den Bildschirm an. Durch Berührung dieses Randes kann die Bildschirmlupe verschoben werden.
Schalter mit + und - erlauben es, die Darstellung zu vergrößern oder zu verkleinern. Zugleich werden aber auch die typischen Kneif- und Spreizgesten unterstützt.
Tippt man auf zwei gegenüberliegende Ränder zugleich, zeigt das System an, welcher Teil des Bildschirms gerade vergrößert dargestellt wird. Die so hervorgehobene Region kann in dieser Vorschau auch verschoben werden.
Barrierefreie Apps
Das mit Windows 8 neu eingeführte Metro-UI soll von Beginn an barrierefrei nutzbar sein. Dazu unterstützt Windows 8 von der Web Accessibility Initiative entwickelte Standards wie Aria (Accessible Rich Internet Applications), was es zusammen mit HTML5 und XAML einfacher machen soll, barrierefreie Anwendungen für Windows zu schreiben.
Hersteller von Lösungen für Barrierefreiheit sollen das System nicht mehr hacken müssen, sondern auf definierte Schnittstellen zurückgreifen können.
Wer barrierfreie Apps entwickelt, kann diese explizit als barrierefrei im Windows Store markieren, denn alle Anwendungen werden sich auch unter Windows 8 nicht barrierefrei gestalten lassen. Das gilt vor allem für interaktive Spiele und Apps, die HTML5-Canvas verwenden.
Die Entwicklung der Funktionen für Barrierefreiheit ist noch nicht abgeschlossen. In der kommenden Beta alias Consumer Preview soll einiges besser funktionieren als in der Developer Preview. Es sind aber weitere Verbesserungen bis zur Veröffentlichung von Windows 8 geplant.
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heisst dass etwa, das endlich aus Mausbenutzer Windows 8 vernünftig benutzen können?
Der ThreadStarter hat vollkommen Recht. Windows war noch nie barrierefrei. Nicht mal im...
Als Schwerbehindertenvertreter sehe ich täglich die Probleme mit denen diese...
Apps haben oft eine sehr kleine Schrift. Ich tippe mit drei Fingern zweimal kurz auf die...