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Abgänge: Apple verliert KI-Spitzenkräfte an die Konkurrenz

Der iPhone-Konzern Apple verliert ein Dutzend KI-Experten an die Konkurrenz - darunter führende Köpfe aus dem Team für große Sprachmodelle.
/ Przemyslaw Szymanski
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Apple verliert zentrale KI-Fachkräfte an Meta, OpenAI und andere Konkurrenten. (Symbolbild) (Bild: Sean Gallup/Getty Images)
Apple verliert zentrale KI-Fachkräfte an Meta, OpenAI und andere Konkurrenten. (Symbolbild) Bild: Sean Gallup/Getty Images

Apple hat seit Jahresbeginn eine Reihe hochqualifizierter Mitarbeiter aus seinem KI-Bereich verloren. Besonders betroffen ist das Team für sogenannte Foundational Models, das sich mit der Entwicklung grundlegender Sprachmodelle beschäftigt. Nach Informationen der Financial Times(öffnet im neuen Fenster) haben rund ein Dutzend Mitarbeiter diesen Bereich verlassen - viele davon zugunsten direkter Konkurrenten.

Zu den prominenten Abgängen zählt Ruoming Pang, der bis zuletzt das Foundational-Models-Team bei Apple leitete und im Juli zu Meta wechselte. Ebenfalls zu Meta gingen die KI-Forscher Mark Lee, Tom Gunter, Bowen Zhang und Shuang Ma. Brandon McKinzie und Dian Ang Yap schlossen sich OpenAI an, während die kanadische Firma Cohere Liutong Zhou zu sich holte.

Viele von ihnen hatten zuvor an Forschungsarbeiten mitgewirkt, mit denen Apple im vergangenen Jahr erstmals eigene Fortschritte im Bereich generativer KI öffentlich gemacht hatte. Die Personalabgänge gelten daher als Rückschlag für Apples Position im globalen Wettbewerb um KI-Innovationen.

Noch schwerer wiegt, dass Apple derzeit auch intern mit Herausforderungen im KI-Bereich zu kämpfen hat. So ist von der geplanten Neuausrichtung des Sprachassistenten Siri auf Basis großer Sprachmodelle bislang wenig umgesetzt worden. Daher wurde im März 2025 die Verantwortung für Siri innerhalb des Unternehmens neu verteilt: Der bisher zuständige KI-Chef John Giannandrea wurde durch Mike Rockwell ersetzt , der bis dahin unter anderem für die Entwicklung der Vision-Pro-Brille verantwortlich war.

Fachkräfte als strategisches Kapital

Die Wechsel erfolgen zudem in einer Phase zunehmenden Wettbewerbs um erfahrene KI-Fachkräfte. Neben Meta, OpenAI und Cohere ist auch xAI, das Unternehmen von Elon Musk, aktiv auf der Suche nach qualifiziertem Personal. Die Konkurrenz verspricht nicht nur größere kreative Freiheiten, sondern teilweise auch hohe Vergütungspakete.

Das bekam zuletzt auch Google zu spüren: Microsoft hat mehr als 20 Entwickler aus Deepmind, der KI-Sparte des Suchmaschinenbetreibers, abgeworben - darunter Mitglieder des Gemini-Teams.

"Unternehmen betrachten Top-KI-Talente inzwischen als strategisches Kapital - vergleichbar mit geistigem Eigentum oder ganzen Geschäftsbereichen" , so Graig Paglieri, CEO des Personalvermittlers Randstad Digital, gegenüber der Financial Times. Apple und Meta wollten sich auf Anfrage nicht zu den Abgängen äußern.


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