A10X Fusion: Apples in 10 nm gefertiges iPad-SoC ist klein und doch groß
Der A10X Fusion ist Apples erster Chip, der per 10-nm-Verfahren hergestellt wird. Für ein iPad-Pro-SoC ist das ungewöhnlich, weshalb der Prozessor bewusst kompakt ausfällt, für einen sogenannten Pipecleaner aber dennoch ziemlich ausladend.

Tech Insights haben sich den A10X Fusion aus Apples neuem iPad Pro näher angeschaut. Das System-on-a-Chip ist Apples derzeit stärkster Prozessor und folgt auf den A9X von vergangenem Jahr. Der wurde beim Auftragsfertiger TSMC im 16FF+ Verfahren produziert und misst 144 mm². Daher war anzunehmen, dass der A10X Fusion in einem neueren Prozess hergestellt wird. Anandtech hat sich zu dem neuen Chip einige sinnvolle Gedanken gemacht.
Für Apple stellt die moderne 10-nm-Technik prinzipiell durchaus ein Risiko dar. Üblicherweise werden neue Nodes zuerst mit einem kleinen Chip getestet, da die Ausbeute (Yield) zu Beginn meist recht niedrig ist. Ein solches Produkt wird als Pipecleaner bezeichnet, also ein Wegbereiter. Der A10X Fusion weist eine Fläche von 96 mm² und ist damit recht groß - für ein iPad Pro jedoch klein.
Tatsächlich misst er weniger als alle anderen X-Modelle von Apple bisher, er unterbietet selbst den A6X mit seinen 123 mm² deutlich. Der neue A10X Fusion nutzt sechs CPU-Kerne: drei leistungsstarke Hurricane- und drei langsamere sowie sparsamere Zephyr-Cores. Die belegen zumindest beim A10 Fusion des iPhone 7 (Plus) nur ein Viertel der Fläche der Hurricanes.
Die Grafikeinheit des A10X Fusion im iPad Pro ist entsprechend dem Pipecleaner-Gedanken konservativ ausgelegt, sie nutzt weiterhin zwölf Shader-Blöcke und basiert auf einem PowerVR-Design von Imagination Technologies. Es könnte eines der letzten sein, denn Apple entwickelt mittlerweile eigene GPUs. Die CPU-Leistung des A10X Fusion soll Apple zufolge 30 Prozent über der des A9X liegen, die iGPU-Geschwindigkeit soll um 40 Prozent steigen. Unsere eigenen Messwerte des iPad Pro mit 12,9 Zoll bestätigen diese Angaben.
Obendrein dürfte der A10X Fusion anteilig für die gestiegene Laufzeit des Tablets verantwortlich sein. Apple hat die Akkukapazität zwar von 39 auf 41 Wattstunden erhöht, das alleine kann aber nicht der einzige Grund sein. Neben dem SoC sollte auch das optimierte iOS-Betriebssystem mit hineinspielen.
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Man muss sich ganz klar eingestehen, dass Apple SoCs der Konkurrenz in den letzten...