Von den Dinosauriern zum Riesenaffen
Merian C. Cooper hatte schon länger davon geträumt, einen Film über einen Gorilla zu machen. Aber keine Firma war daran interessiert, weil die Dreharbeiten an Originalschauplätzen teuer waren und die technische Umsetzung mehr als zweifelhaft erschien.
Als Cooper die bisher fertiggestellten Szenen von Creation sah, wurde ihm klar, dass sein mit Ernest B. Schoedsack geplanter Film über einen Riesengorilla durch O'Briens Fertigkeit tatsächlich verwirklicht werden könnte. Nach einem Gespräch mit dem Künstler war Cooper überzeugt. Beide machten das Projekt dem Studioboss David O. Selznick schmackhaft.
Für die vielen Effektszenen sowohl mit King Kong als auch verschiedensten Dinosauriern, gegen die der Riesenaffe kämpfen sollte, musste viel Zeit eingeplant werden.
Sieben Wochen für den Kampf: King Kong gegen T-Rex
Der Film ist tatsächlich eine Meisterleistung in Sachen Stop-Motion-Animation, Matte Paintings, Rückprojektionen und Miniaturen – mehr noch: der Kombination aus all dem. Das Animieren der Modelle war extrem zeitaufwendig. Film läuft mit 24 Bildern pro Sekunde ab.
Entsprechend musste eine Figur 24-mal bewegt werden, um eine Sekunde Film zu ergeben. Für die Sequenz, in der King Kong gegen den Tyrannosaurus Rex kämpft, brauchte O'Brien zusammen mit seinem Assistenten Buzz Gibson ganze sieben Wochen.
Sehr schön ist auch die Sequenz, als die Crew auf der Insel ankommt. Hier wurden Matte Paintings benutzt, die von Henry Hillinck, Mario Larrinaga und Byron Crabbé gestaltet wurden. Sie bilden den Hintergrund, der mit separaten Elementen von fliegenden Vögeln kombiniert wurde. Das Material wiederum wurde als Rückprojektion hinter dem Schiff und den Schauspielern positioniert.
Eine besondere Herausforderung war, Aufnahmen der Schauspieler mit den Stop-Motion-Effekten zu kombinieren. Die einfacheren Szenen wurden so umgesetzt, dass nur ein Teil des Films belichtet wurde, während der andere abgedeckt war. Dann kehrte man den Vorgang um, nutzte denselben Film noch mal, dann aber mit einem anderen Bild. Auf diese Weise konnte man zwei separate Bildelemente in einem Stück Film haben.
Auch bei den Miniaturen arbeitete man mit Rückprojektionen. Hier wurde eine kleine Leinwand in die Miniatur integriert und ein Bild projiziert. Diese Technik kam in der Sequenz zum Einsatz, in der der Riesenaffe versucht, einen Mann zu packen, der sich in einer Höhle versteckt. Die Szene, in der Kong Ann Darrow auf einen Baum absetzt, wurde bei der Nahaufnahme mit einem riesenhaften Modell der Hand umgesetzt, während man bei der Totalen auf eine Miniatur setzte.
Die vielleicht aufwendigste Szene war die, in der Kong gegen den Tanystropheus kämpft. Hier kam alles zusammen: ein Miniatur-Set, Stop-Motion-Animation von Kong, Matte Paintings für den Hintergrund, echtes Wasser und echter Rauch und zwei Miniatur-Rückprojektionen mit den beiden Hauptdarstellern.
Der erste Score für einen US-Tonfilm
King Kong und die weiße Frau ist aber nicht nur wegen seiner Effekte bedeutend, sondern auch wegen Max Steiners eindrucksvoller Musik. Seine Komposition war die erste, die für einen amerikanischen Tonfilm geschrieben wurde – und zwar als ein Score, der eine thematische Entwicklung durchmacht und nicht nur musikalisches Hintergrundrauschen darstellt, wie es zuvor der Fall war.
Steiner arbeitete mit einem 46-köpfigen Orchester und ließ sich von der Oper inspirieren, was die Nutzung eines Leitmotivs betraf.
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