802.11ad: Samsung will 60-GHz-WLAN bis 2015 marktreif machen
Nach Qualcomm setzt auch Samsung auf Triple-Band-WLAN. Mit Techniken wie Beamforming will der koreanische Konzern im Jahr 2015 erste Produkte für Funk mit mehreren Gigabit pro Sekunde auf den Markt bringen. Die damit zu erwartenden mobilen Geräte wie Smartphones und Tablets nennt Samsung aber bisher nicht.

Samsung arbeitet an Funkmodulen nach dem Standard 802.11ad, der drahtlose Netzwerkverbindungen im Vergleich zu 802.11ac mit aktuell maximal 1.300 MBit/s deutlich beschleunigen soll. 802.11ad, das auch als Wigig bekannt ist, soll in der ersten Ausbaustufe 7 GBit/s als Bruttotransferrate erreichen. In seiner Ankündigung der Entwicklung nennt Samsung aber offenbar die Nettobandbreiten: 4,6 GBit/s oder 575 Megabyte pro Sekunde.
Dazu arbeitet Wigig im lizenzfreien Spektrum um 60 GHz. Der größte Nachteil von Funkverbindungen mit so hohen Frequenzen ist, dass sie Gegenstände nur sehr schlecht durchdringen können. So war bisher davon ausgegangen worden, dass für 802.11ad eine direkte Sichtverbindung ohne Hindernisse zwischen Sender und Empfänger nötig wäre.
Das bestreitet auch Samsung nicht, betont aber, dass seine Funkmodule sowie für Beamforming geeignete Antennen diese Effekte verringerten. Schon bei aktuellen WLAN-Geräten nach 802.11n und ac ist die Formung von Strahlungsprofilen neben der Verwendung mehrerer Antennen nach dem MIMO-Prinzip eine der wichtigsten Techniken für hohe Reichweite und Bandbreite. Bilder oder Diagramme seiner Lösungen hat Samsung aber noch nicht vorgelegt, ebenso fehlt eine öffentliche Demonstration der koreanischen Wigig-Module.
Dafür erklärt Samsung aber, im Jahr 2015 erste Geräte nach 802.11ad auf den Markt bringen zu wollen. Als Anwendungsbereiche nennt das Unternehmen aber nur Audio- und Video-Produkte - vermutlich aus dem professionellen Bereich - sowie Medizintechnik und auch Telekommunikation. Letzteres bezieht sich offenbar nicht direkt auf Smartphones, denn diese Gerätekategorie erwähnt Samsung bisher nicht ausdrücklich.
Das ist wenig verwunderlich, denn wie bei jedem neuen WLAN-Standard fehlt es auch bei 802.11ad bisher an standardisierten Routern. Ebenso ist noch nicht ganz klar, ob Wigig wie bisher vorgesehen nur Punkt-zu-Punkt-Verbindungen aufbauen soll, oder auch für Infrastruktur-Netze mit einem Router vorgesehen ist. Auf der Seite der Clients passiert da bisher mehr, denn noch vor Samsung hatte bereits Qualcomm auf Multi-Gigabit-WLAN gesetzt. Dazu hatte der Samsung-Konkurrent im Juli 2014 den Wigig-Pionier Wilocity übernommen, um ebenfalls serienreife Funkmodule bauen zu können. Auch Marvell und andere Hersteller arbeiten bereits am 60-GHz-Funk.
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Repeater arbeiten mit der gleichen SSID wie der AP den sie erweitern. Wär sonst wirklich...
Ich meine ja, wenn man einen großen Download startet oder sowas in der Art.
Wie ich schon schrieb, es geht hier nur um Erfahrungen, objektiv betrachtet müsste man...